Vor vielen Jahren, als Student, hat Gymnasialprofessor Gollwitz eine Römertragödie über den „Raub der Sabinerinnen“ geschrieben. Eine Jugendsünde gewissermaßen, über die das Vergessen gnädig seinen Mantel ausgebreitet hat. Doch der Theaterdirektor Striese kann ihn überreden, ihm das Stück für eine „grandiose Aufführung“ zu überlassen. Zwar hat der inzwischen arrivierte, brave Familienvater Gollwitz Bedenken, denn nicht zuletzt seine jüngst verreiste Gattin wittert in jedem Theater eine Räuberhöhle. Aber die Eitelkeit siegt und die Komödie darf unter einem Pseudonym erscheinen.Es kommt wie es kommen muss, die Gemahlin kehrt überraschend früh zurück, das Inkognito von Gollwitz wackelt und die Aufführung droht zur Blamage zu werden. Wenn da nicht auch noch Striese eine geniale Gattin hätte …
Vollblutschauspielerin Katharina Thalbach inszeniert nicht nur diese turbulente „Klamotte“ über das Leben und das Theater in der „Provinz“; in der Doppelrolle des Theaterdirektors Striese und seiner Frau Luise ist sie auch auf der Bühne Dreh- und Angelpunkt der Vorstellung. Der Siegeszug dieses Lustspiels um das Theater in der Provinz begann mit seiner Uraufführung, die 1884 im Stadttheater Stettin stattfand. Verfilmungen, etwa aus dem Jahr 1954 mit Gustav Knuth als Theaterdirektor Striese, brachten den Stoff auch dem Kino- und Fernsehpublikum nahe.
Regie: Katharina Thalbach // Bühne: Mike Hahne // Kostüme: Jenny Schall // Mit Katharina Thalbach, Jennipher Antoni, Rita Feldmeier, Anne Lebinsky, Rahel Ohm, Helmut G. Fritzsch, Roland Kuchenbuch, Hans-Jochen Röhrig, Tobias Rott, Henrik Schubert.