Stattdessen macht der temperamentvolle Sergeant Belcore Adina den Hof. Inspiriert durch die Geschichte von Tristan und Isolde, bei der ein Zaubertrank die Liebenden zusammenführt, vertraut Nemorino auf den Quacksalber Dulcamara, der ein hochwirksames Liebeselixier anpreist, das ihn unwiderstehlich machen soll. Für sein gesamtes Vermögen ersteigert Nemorino den ersehnten Liebestrank. Dass es sich in Wahrheit nur um eine Flasche Bordeaux handelt, tut der Wirkung keinen Abbruch.
Neben Rossini und Bellini zählt Gaetano Donizetti zu den herausragenden italienischen Opernkomponisten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. „L’elisir d’amore“, 1832 in Mailand uraufgeführt, wurde einer seiner größten Erfolge. Nicht nur Nemorinos berühmte Arie „Una furtiva lagrima“, sondern auch die Leichtigkeit und der sprühende Witz, mit dem der Komponist seine komische Oper gestaltete, machen sie bis heute zu einem Publikumsmagneten.
Ditigent Pierre-Dominique Ponnelle und Regisseur András Fricsay Kali Son setzen auf eine psychologisch motivierte und emotional überzeugende Umsetzung des Stücks. Ponnelle: „Bei guten Komponisten hat jede Note einen inneren Grund und dem versuchen wir nachzuspüren. Die Emotionalität, mit der András inszeniert, entspricht auch ganz meiner musikalischen Vorstellung von Donizettis Melodramma.“
Beide begeistern sich für das Sängerensemble der Rheinoper mit Netta Or als begehrte Adina, Andrej Dunaev als ihr aufrichtiger Verehrer Nemorino, Dmitri Vargin als Belcore, Bruno Balmelli als zweifelhafter Quacksalber Dulcamara und Iryna Vakula als Gianetta. Tina Kitzing hat das Bühnenbild, Maretto Oppenberg die Kostüme entworfen. Myriam Lifka ist für die Choreographie, Christoph Kurig für den Chor der Deutschen Oper am Rhein verantwortlich.