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"Der Lärmkrieg" von Kathrin Röggla - Staatstheater Mainz

Premiere 23. November 2013, 19.30 Uhr, Kleines Haus. -----

In ihrer Mainzer Zeit entwickelte Stadtschreiberin Kathrin Röggla ein genaues Sensorium für die Kontroversen um den Frankfurter Flughafen. Ihr brandaktuelles Stück zielt nun einerseits global auf das Phänomen neuer bürgerlicher Protestbewegungen, gleichzeitig aber exakt ins Herz der Rhein-Main-Region zwischen „Neu-Verlärmten“, „Arbeitsplatzgespenst“ und Sehnsucht nach dem „curved approach“.

Initialzündung für Röggla war eine Veranstaltung zum Thema Fluglärm in der Weisenauer Synagoge. „Was mich an jenem Abend erreichte, war eine Art Realismusschock, d. h. ein Gefühl, auf sehr konkrete Konfrontationslinien zu stoßen, nach denen ich anscheinend eine Sehnsucht verspürte.“ Diesen Linien im Kräftemessen der Streitenden folgte sie monatelang durch Bürgerinitiativen, Institutionen, Pros und Kontras. Ihre Recherche führte sie zur Montagsdemonstration am Flughafen wie zu Veranstaltungen der Ausbau-Befürworter. „Ich glaubte, das Mahlwerk unserer Gesellschaft zu sehen, die Arbeitsweise der Deutschland AG im großen Stil, zur angeblichen Wohlstandssicherung der Allgemeinheit.“ Aber wie die komplexe Materie zu einem Stück verdichten? „Ich selbst werde kein Gesamtbild erhalten, muss also nach dem Moment suchen, der als kleiner Teil die ganze Sache erzählen kann“.

 

Tragödienstoff, Krimiplot, dokumentarische Textfläche? „Brauche ich Vodoozauber, Zombies, japanische Nachtmahre? [...] Ein Stück aus dem Herzen eines Streites verlangt das, meiner Meinung nach.“ (Kathrin Röggla)

 

Inszenierung: Matthias Fontheim

Bühne und Kostüme: Stefan Heyne

Dramaturgie: Katharina Gerschler

 

Aktivistin Karoline Reinke

Ehefrau Lisa-Marie Gerl

Gast Lorenz Klee

Flughafenmensch Zlatko Maltar

Ehemann Gregor Trakis

Kinder Jana Kusch, Julia Sylvester; Sebastian Schlicht (Studierende der Schauspielschule Mainz)

 

29. November 2013

06. Dezember 2013

20. Dezember 2013

27. Dezember 2013

 

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