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"Der Jahrmarkt von Sorotschinzi" von Modest P. Mussorgski - Komische Oper Berlin

Premiere 2. April 2017, 19:00. -----

Trinklieder, Tänze, Volksgesänge und ein wilder Hexensabbat – das Volk als überschäumende Quelle der Energie steht im Mittelpunkt von Mussorgskis temporeicher und in der Sprunghaftigkeit ihrer Handlung überaus eigenwilliger Oper. Vom Komponisten unvollendet hinterlassen, konnte dieses komisch-groteske Meisterstück erst viele Jahre nach Mussorgskis Tod uraufgeführt werden.

An der Komischen Oper und damit in Berlin - zum letzten Mal im Jahre 1948 zu erleben - erscheint es jetzt in einer Neuinszenierung von Chefregisseur Barrie Kosky.

Die Mär von einem trunksüchtigen Teufel auf der Suche nach seinem roten Kittel versetzt abergläubische Bewohner und Durchreisende im ukrainischen Dörfchen Sorotschinzi in Angst und Schrecken, darunter auch den Bauern Tscherewik. Dessen Tochter Parasja liebt den Bauernburschen Grizko, darf ihn aber nicht heiraten, weil die streitsüchtige, ihren Mann Tscherewik fortwährend schikanierende Stiefmutter Chiwrja einen einfachen Bauernburschen für eine schlechte Partie hält. Doch wer den Aberglauben recht zu nutzen weiß, kommt mit und ohne Teufel an das gewünschte Ziel.

Intendant und Chefregisseur Barrie Kosky über »Der Jahrmarkt von Sorotschinzi«, aufgenommen auf der Probebühne.

»Schlichte Geschehnisse« in loser, auf kausale Zusammenhänge verzichtender Folge sind es, die Mussorgski in seiner als Torso hinterlassenen Oper mit prallem, volkstümlichem Leben füllt. Dazu zitiert er nicht nur Volkslieder und -tänze, sondern breitet deren musikalische Faktur über die gesamte Komposition aus und fügt obendrein seine zum Chorstück erweiterte Orchesterfantasie Eine Nacht auf dem kahlen Berge von 1867 als Traum des Bauernburschen Grizko ein. Mehrere Komponisten versuchten, aus dem von Mussorgski hinterlassenen Material ein aufführbares Werk zu machen. Die zuletzt veröffentlichte Fassung von Lamm/Schebalin aus dem Jahre 1932 scheint den Absichten des Komponisten am nächsten zu kommen. Sie glättet nicht, sondern zollt dem »ungehobelten« Duktus des Werkes Rechnung.

Libretto vom Komponisten nach der Erzählung von Nikolai W. Gogol

nach dem Autograf des Komponisten rekonstruiert von Pawel Lamm, vervollständigt und instrumentiert von Wissarion J. Schebalin

Musikalische Leitung Henrik Nánási

Inszenierung Barrie Kosky

Bühnenbild und Kostüme Katrin Lea Tag

Dramaturgie Ulrich Lenz

Chöre David Cavelius

Licht Diego Leetz

Tscherewik, ein Bauer Jens Larsen

Chiwrja, seine Frau Agnes Zwierko

Parasja, Tochter des Tscherewik Mirka Wagner

Gevatter Tom Erik Lie

Grizko, Bauernbursche Alexander Lewis

Afanassi Iwanowitsch Ivan Turšić

Zigeuner Hans Gröning

Tschernobog, Oberteufel Carsten Sabrowski

Chorsolisten der Komischen Oper Berlin, Vocalconsort Berlin

Vorstellungen:

9., 14., 22. Apr; 13. Mai; 10. Jun; 16. Jul 2017

Kartentelefon (030) 47 99 74 00 | Mo bis Sa: 9 bis

20 Uhr, So- und Feiertage: 14 bis 20 Uhr

karten@komische-oper-berlin.de

www.komische-oper-berlin.de

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