Reine Güte versus aggressiver Selbst- und Weltbehauptung, Altruismus versus Egoismus, Geld versus Geist, Öffentlichkeit versus Privatheit, Mitleid versus Leidenschaft, das sogenannte Gute in Verstrickung mit dem so genannten Bösen.
Ein zentraler Aspekt ist die Untersuchung dessen, ob und wie ein „großes Kind“, ein „reiner Tor“, ein „Gutmensch“ um das Unwort des Jahres 2015 zu bedienen, in unserer Gesellschaft überleben kann, und wie sehr dieser „Idiot“ seine Umwelt, gerade aus seiner fundamentalen Verweigerung unserer „fortschrittlichen“ Werte wie Cleverness, Gerissenheit, Coolness und lautstarkes Durchsetzungsvermögen verwirrt, verstört und bezaubert.
Anna Maria Krassniggs Bühnenfassung hat die wesentlichen Szenen von Dostojewskijs Roman auf ihren Kern konzentriert und kommt mit fünf Spieler/innen aus. Es sind vor allem die Frauen, welche die turbulenten Ereignisse rund um das Auftauchen eines „modernen Christus“ in und um Petersburg vor dem Publikum veröffentlichen. Selbst zutiefst in die Wirrnisse verstrickt, beobachten und verschärfen sie die Konflikte der Männer – immer mit den lautersten Absichten – bis zum „ungeheuren Kratereinsturz“ den die Handlung (nach Walter Benjamin) vollzieht.
Mit: Daniel F. Kamen, Gioia Osthoff, Murali Perumal, Michaela Saba, Horst Schily, Jens Ole Schmieder, Isabella Wolf
Regie: Anna Maria Krassnigg
Künstlerische Mitarbeit: Jérôme Junod
Ausstattung: Lydia Hofmann, Antoaneta Stereva
Musik: Christian Mair
Dramaturgische Begleitung: Karl Baratta
Weitere Termine: 26.8., 27.8., 28.8., 31.8., 1.9., 2.9, 3.9., 4.9. (18:30 Uhr)