Eine Aufstockung der Zuschüsse beider Trägerstädte war notwendig geworden,
da die auch für die deutschen Theater übernommenen Tariferhöhungen im
Öffentlichen Dienst ein Loch von einer knappen Million Euro in den
aktuellen Etat des ältesten deutschen Fusionstheaters gerissen hatte.
Die Zustimmung aus Krefeld war bereits am 11. Dezember gekommen.
Gegen die Gewährung der von Mönchengladbach aufzubringenden Summe von
485 000 Euro stimmte jetzt die Ratsmehrheit von CDU und FDP.
"Wenn es dabei bleibt, sind wir Anfang Juli 2009 zahlungsunfähig",
skizziert Generalintendant Jens Pesel, der das Gemeinschaftstheater
am Niederrhein seit zwölf Jahren erfolgreich leitet, die düsteren
Zukunftsaussichten der Bühnen.
"Nachgerade absurd", so Pesel, mute da die Ratsentscheidung an, die
die Mönchengladbacher Kommunalpolitiker im vorgelagerten
Tagesordnungspunkt herbeigeführt hatten: Mit den Stimmen von CDU und
SPD wurde beschlossen, für mehrere Millionen eine ehemalige
Bundeswehr-Depothalle zu einem Ausweichquartier für das wegen
sanierungs- und brandschutzbedingter Umbaumaßnahmen im kommenden
Sommer zu schließende Theater Mönchengladbach herzurichten. "Ob wir
in diesem Gebäude, das sich unweit des Mönchengladbacher
Borussen-Stadions im Nordpark befindet, in den Spielzeiten 2009/2010
sowie 2010/2011 überhaupt Theateraufführungen werden anbieten können,
steht nach der Ablehnung des Nachtragshaushaltes allerdings in den
Sternen", verdeutlicht Pesel die brisante Situation.