Ganz Asien scheint uns nur Anlass zu sein, um von immer freundlichen, immer dienstbereiten exotischen Gastgebern zu träumen. Und ist nicht die Operette der Traum an sich? Oder eine Parabel über den Zusammenhang zwischen eigenem Dilemma und Sehnsucht nach dem Exotischen?
Lehárs Erfolgsstück erzählt von der jungen Witwe Lisa, die alle Wiener Freier ablehnt, weil sie sich zu dem chinesischen Prinzen Sou Chong hingezogen fühlt. Der ist nämlich so »apart«. Lisa schlägt alle Warnungen ihrer Freunde in den Wind und folgt dem Geliebten in sein Land. Dort wird zwar immer gelächelt, aber unter der Oberfläche verbirgt sich Unerfreuliches: Sou Chong hat politische Pflichten. Lisa, die sich im fremden Land immer verlassener fühlt, findet die Staatsgeschäfte ihres Mannes barbarisch. Als sie erfährt, dass ihr Mann noch vier chinesische Nebenfrauen heiraten muss, will sie wieder nach Hause. Jetzt wird das damals verachtete und inzwischen ferne Wien Ziel ihrer innigsten Sehnsucht. Ob man Wien oder Peking exotischer findet, kommt auf den Betrachter an, aber immer wieder stellt sich die eine Frage:»Wer hat die Liebe uns ins Herz gesenkt?«
Musikalische Leitung ... Kirill Petrenko
Inszenierung ... Peter Konwitschny
Bühnenbild ... Jörg Koßdorff
Kostüme ... Michaela Mayer-Michnay
Choreographie ... Enno Markwart
Lichtdesign ... Franck Evin
Chöre ... Robert Heimann
Graf Ferdinand Lichtenfels ... Hans-Martin Nau
Lisa ... Tatjana Gazdik
Graf Gustav von Pottenstein ... Tom Erik Lie
Prinz Sou-Chong ... Stephan Rügamer
Mi ... Karen Rettinghaus
Tschang ... Jens Larsen
Obereunuch ... Peter Renz
Excellenz Hardegg ... Barbara Sternberger