Der Kontakt ist zwar nicht abgerissen und zwischen Mutter und Tochter nach wie vor herzlich – doch zu schwer wiegen die Dissonanzen zwischen Chelsea und ihrem Vater, zu tief sitzt Chelseas Verletzung aufgrund des Gefühls, ihm nicht zu genügen. Der alte Patriarch leidet zwar an Gedächtnisschwäche, hat aber nichts von seiner dominierenden Kraft eingebüßt.
Doch diesen Sommer – Ethel und Norman sind sich wohl bewusst, dass es ihr letzter am Goldenen See sein könnte – reist Chelsea zu ihren Eltern. In ihrem Leben hat sich vieles neu gefügt und sie bringt ihren Freund Bill mit, um ihn ihrer Mutter und ihrem Vater vorzustellen. Dessen Sohn Billy gelingt es, sofort einen Draht zu dem bärbeißigen alten Mann aufzubauen. Denn der Junge vermag etwas in ihm anzurühren, das er ansonsten hinter einer stacheligen Fassade verbirgt. Das Haus am See (On Golden Pond) handelt von der Freundschaft in familiären Bindungen, vom Wissen um die Endlichkeit – und davon, dass sich Neuanfänge bis zuletzt lohnen.
Ingo Berk, dessen Inszenierung von Mittelschichtblues in der vergangenen Spielzeit ein „Bezirksjuwel“ (Falter) bescherte, arbeitet für Das Haus am See (On Golden Pond) erneut mit der Schauspielerin und Leiterin des Volkstheater/Bezirke Doris Weiner zusammen. Mit der Rolle der Ethel feiert die unverwechselbare Schauspielerin ihr 40-jähriges Jubiläum als Ensemblemitglied des Volkstheaters.
Regie Ingo Berk
Bühne und Kostüme Damian Hitz
Musik Patrik Zeller
Dramaturgie Veronika Maurer
mit Michael Abendroth (Norman), Florian Appelius (Billy), Steffi Krautz (Chelsea), Dominik Warta (Charlie), Doris Weiner (Ethel), Günther Wiederschwinger (Bill)