Die Idee eines „Kinder- und Seniorentheaters“ basierte auf der damals noch neuen Einsicht, dass auch das Theater auf die sich verändernde gesellschaftliche Struktur und die absehbare demographische Entwicklung reagieren und antworten müsse. So konnte die Stiftung Niedersachsen zur Anfangsfinanzierung gewonnen werden, das Land Niedersachsen und der Zweckverband der Landesbühne tragen seitdem die Folgekosten, der Etat ist seit 1994 gleich geblieben.
Mit einem eigenen künstlerischen Stab begann das Junge Theater 1989 seine Arbeit, Natascha Kalmbach ist mittlerweile die siebte Leiterin. Ein vielfältiger Spielplan für Kinder und Jugendliche aller Altersstufen steht immer noch im Vordergrund. Bis zur 105. Inszenierung im Spätsommer 2009, dem Jubiläumsstück KING A, konnten rund 600.000 Zuschauer an über hundert Spielstätten begrüßt und begeistert werden. Dabei wurde die Welt fast viermal umrundet, durch die vielen Aufbauten an den unterschiedlichen Veranstaltungsorten viermal der Mount Everest bezwungen und mehr als 30 Kilometer Klebeband und 90 kg Schrauben verbraucht.
Das generationsübergreifende Theater konnte gleich zu Beginn mit einer Altentheatergruppe umgesetzt werden, auf die 1991 ein Jugendclub und später weitere Senioren- und Kinderclubs folgten. Zudem bietet das Junge Theater ein reichhaltiges Angebot an Workshops, Projekten, Fortbildungen für Lehrer sowie Vor- und Nachbereitungen an und leistet damit wichtige pädagogische Arbeit, die weit über das künstlerische Programm hinausgeht und Menschen in unterschiedlichen Lebenszusammenhängen anspricht. Für viele Theater bundesweit galt deshalb das „Beispiel Wilhelmshaven“ als Vorbild.
„Wir sind stolz auf das Junge Theater und hoffen, dass wir uns weitere 20 Jahre und noch länger an der Arbeit und den Inszenierungen für jedes Alter erfreuen können“, wünscht sich der jetzige Landesbühnen-Intendant Gerhard Hess.