In dem 2011 am Theater Graz uraufgeführten Stück widmet er sich dem Denken und Leben des wohl wichtigsten Logikers seit Aristoteles: Kurt Gödel. 1906 in Brünn geboren, nahm Gödel als junger Physikstudent an den Sitzungen des Wiener Kreises um den Physiker und Philosophen Moritz Schlick teil. Schnell machte er mit seinen eigenen Forschungen Furore. Vor allem mit seiner bedeutendsten Forschungsarbeit, dem Gödelschen Unvollständigkeitssatz, revolutionierte er das Weltbild der mathematischen Logik, in dem er den Tempel der widerspruchsfreien Mathematik zum Einsturz brachte.
Voller Widersprüche war auch das Leben Gödels. Irrtümlich für einen Juden gehalten, musste er nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich nach Amerika emigrieren. In Princeton, wo er eine Professur erhielt und ihn eine innige Freundschaft mit Albert Einstein verband, bewies er zunächst, dass Einsteins Relativitätstheorie theoretisch Zeitreisen ermögliche, bevor er sich selbst zunehmend in eine Sphäre von bizarren Wahnvorstellungen, Depressionen und Verschwörungstheorien verlor.
Kehlmann gelingt es mit viel Witz und dramaturgischer Raffinesse, das Leben und die Erkenntnisse Kurt Gödels in ein raffiniertes Spiel aus Realität und Fiktion zu übertragen. Der Autor nimmt uns mit auf eine vergnügliche Zeitreise durch die abenteuerliche Biografie des größten Logikers des 20. Jahrhunderts.
Nach Tracy Letts‘ EINE FAMILIE und Heinrich von Kleists DER ZERBROCHNE KRUG in den vergangenen Spielzeiten wird die 1976 in Stralsund geborene und in Göttingen lebende Regisseurin Antje Thoms in diesem Jahr gleich zwei Arbeiten im Großen Haus präsentieren.
Inszenierung > Antje Thoms
Bühnenbild > Amelie Hensel
Kostüme > Katharina Meintke
Musik > Fred Kerkmann
Dramaturgie > Lutz Keßler
KURT GÖDEL > Florian Eppinger
ADELE GÖDEL/ KURT GÖDELS MUTTER > Gaby Dey
STRINETZKI/ OTTO NEURATH/ ALBERT EINSTEIN > Gerd Zinck
MORITZ VON SCHLICK > Lutz Gebhardt
GÖDELS ALTER EGO/ JOHN VON NEUMANN/ KULAKIN > Paul Wenning
HARRY WOOLF/ FRIEDRICH WAISMANN/ SIBIRISCHER BÄR > Karl Miller
KURT GÖDEL ALS JUNGER MANN/ HAO WANG/ RUDOLF CARNAP/ MIRKUTKIN > Nikolaus Kühn KURT GÖDEL ALS KIND/ NEHLBÖCK > Vanessa Czapla
MUSIKER > Fred Kerkmann
Termine
18. Oktober 2012, 19:45 Uhr
26. Oktober 2012, 19:45 Uhr
2. November 2012, 19:45 Uhr
14. November 2012, 19:45 Uhr
26. November 2012, 19:45 Uhr