An der überlangen Nase des Cyrano zerschellt seine Hoffnung, die liebliche Roxane zu besitzen, und da sie einen anderen liebt, nämlich den jungen schönen Christian, souffliert Cyrano in edlem Verzicht dem unbedarften Jüngling die Liebesworte, wirbt mit seinem eigenen Geist durch den Körper Christians um die Dame seines Herzens. Das alles überragende Thema der mitreißenden Komödie ist der Konflikt zwischen innerer und äußerer Schönheit. Konrad Dryden schreibt unter anderem über Alfanos – durch Plácido Domingos Interpretation wieder populärer gewordene - Komposition: „Mit ‚Cyrano de Bergerac’ hatte Alfano wieder eine Oper vollendet, die nicht in Italien spielt und sich mehr als je zuvor in Richtung der französischen Impressionisten orientiert. Das Werk ist von einer kristallklaren, nächtlichen Atmosphäre durchdrungen, die sowohl zerbrechlich als auch bittersüß und melancholisch in ihrer traumähnlichen Zartheit erscheint. Ihr Charakter entspricht im Wesentlichen dem einer langen symphonischen Dichtung mit eingestreuten Rezitativen und erinnert an Korngold und Poulenc.“
Der italienische Komponist Franco Alfano (1876-1954), dessen Name in erster Linie in die Musikgeschichte eingegangen ist, da er Puccinis 1924 unvollendet hinterlassener Oper „Turandot“ zu einem Finale verhalf, Alfano hatte schon seit vielen Jahren – durch Anregung von Henri Cain - mit dem Gedanken gespielt, Edmond Rostands auf einer historischen Vorlage beruhenden „Cyrano de Bergerac“ zu vertonen; am 22. Januar 1936 erlebte dann Alfanos Werk seine Uraufführung in Rom (am 29. Mai folgte die Pariser Premiere).
Text von Henri Cain, nach der gleichnamigen Komödie von Edmond Rostand (1897) - in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
In Zusammenarbeit mit dem Mährisch-Schlesischen Nationaltheater Ostrava
Musikalische Leitung: Jochem Hochstenbach I Regie: Achim Thorwald | Bühne: Christian Floeren | Kostüme: Ute Frühling und Anne Buffetrille | Chor: Carl Robert Helg | Choreografische Mitarbeit: Julianna Sarri
Mit: Gianluca Zampieri (Cyrano), Edith Haller / Barbara Dobrzanska (Roxane), Bernhard Berchtold / Ks. Klaus Schneider (Christian), Armin Kolarczyk (De Guiche), Lukas Schmid (Carbon), Luiz Molz (Lignière), Ks. Edward Gauntt / Timonthy Sharp (Ragueneau), Sabrina Kögel / Anna Maria Dur (Die Gouvernante), Ks. Tiny Peters (Lise), Simon Schnorr (De Valvert), Daniela Köhler (Schwester Marthe), Arman Isleker (Ein Musketier / Ein spanischer Offizier), Pinar Yildirim (Eine Schwester [Claire]), Markku Tervo (Ein Koch), Birgit Bücker (Montleury)
Extra-Ballett (Colombina, Pantalone, Arlecchino, Muse)
Badischer Staatsopernchor
Badische Staatskapelle
Weitere Vorstellung: 17.7.2008