Als Juden waren sie trotz ihres wirtschaftlichen Erfolgs und sozialen Ansehens in der Stadt ab den 1920er Jahren mehr und mehr von Ausgrenzung, Demütigung und Enteignung betroffen. Einigen Familienmitgliedern gelang rechtzeitig die Flucht, andere wurden deportiert und ermordet.
Zum anderen fragt das Stück nach heutigen Bezügen, Erfahrungen von Ausgrenzung in Deutschland und Israel und der persönlichen Verbindung der Darstellerinnen und Darsteller mit der Geschichte.
Das Theaterstück spielt als Stadtspaziergang an authentischen Orten in Altenburg. Am Markt 23, den ersten Geschäftsräumen der Schwestern Cohn beginnend, ziehen die Zuschauer mit den Darstellerinnen und Darstellern dann ins Paul-Gustavus-Haus, wo einst die Familie Levy lebte. Dort werden mehrere Etagen, die Veranstaltungshalle und die Kellerräume bespielt.
Als internationale Kooperationspartner konnten das Jaffa Theater und das Alsaraya Theater in Tel Aviv gewonnen werden, die Theaterstücke sowohl in arabischer als auch hebräischer Sprache entwickeln. So werden KünstlerInnen aus Israel, Palästina, Burkina Faso, Deutschland und der Türkei die Altenburger Familiengeschichte zum Ausgangspunkt nehmen, um sich in dem Theaterprojekt auch mit heutigen politische Themen wie Vertreibung, Ausgrenzung und Rassismus in der ganzen Welt auseinanderzusetzen. Die mehrsprachige Inszenierung arbeitet mit historischen Dokumenten, politisch aktuellen Beiträgen, Installationen und performativen Elementen.
Regie führt Schauspieldirektor Bernhard Stengele, für die Gestaltung der Spielorte zeichnet Marianne Hollenstein verantwortlich. Der arabische Musiker Mohammad Kundas aus Tel Aviv hat die musikalische Leitung und bereits Musikstücke für das Projekt komponiert. Für Soundinstallationen an den einzelnen Orten ist zudem Heiner Diemer tätig.
Nachfahren der Familien kommen zur Premiere / Spendenaktion. Bei dem Heimatforscher Christian Repkewitz, der mit den Familien Cohn, Bucky und Levy in regem Austausch steht, haben inzwischen 20 Familienmitglieder ihre Teilnahme an der Premiere zugesagt. Neben einem Sohn Gerhard Julius Buckys mit Ehefrau und zwei Söhnen werden eine Tochter von Hans Levy, dem ältesten Kind und einzigen Sohn des Ehepaars Levy, erwartet. Zudem werden die zwei noch lebenden Kinder der Levy-Tochter Ruth, die beiden noch lebenden Söhne von Lotte Levy sowie Ur- und Ururenkel der Levys im Mai nach Altenburg reisen. Die Gäste kommen aus England, Kanada, Südafrika und den USA.
Künstlerische Leitung, InszenierungBernhard Stengele
ProduktionsleitungUeli Häsler
AusstattungMarianne Hollenstein*
Musikalische LeitungMohammad Kundas*
DramaturgieSvea Haugwitz
Schauspieler/-innenMeshi Elbar*
Yaara Jarrar*
Shair Kabaha*
Kfir Livne-Amram*
Mechthild Scrobanita
Christiane Nothofer
Öykü Oktay
Peter Prautsch*
Ioachim Zarculea
* als Gast
Programm
Sa, 13. Mai
18:00 Uhr, Lindenau Museum: „Verlust. Hommage an Edith Altmann“, Installation und Performance von Marianne Hollenstein, mit Beteiligung des internationalen Ensembles „Cohn Bucky Levy – Der Verlust“. Impulsvortrag von Museumsdirektor Roland Krischke, Einführung in die Konzeption des Theaterstückes von Bernhard Stengele und Team. In Zusammenarbeit mit dem Lindenau Museum und der Vereinigung der Theaterfreunde für Altenburg und Umkreis e.V.
So, 14. Mai
Ab 14:00 Uhr Open Space & Kaffeeklatsch im Paul-Gustavus-Haus (siehe 16. April)
Thema des Tages: Musik. Sounddesigner Heinrich Diemer präsentiert arabische, hebräische, jüdische, israelische und andere Musik.
- 20.5. A-Premiere Premierenfeier im PGH – ausverkauft
- 21.5. B-Premiere Premierenfeier im PGH – Restkarten
- Weitere Vorstellungen:
Mittwoch, 24. Mai; Freitag, 26. Mai; Samstag, 27. Mai; Sonntag, 28. Mai; Mittwoch, 31. Mai; Donnerstag, 1. Juni Freitag, 2. Juni
jeweils um 19:30 Uhr in der Stadt Altenburg, Beginn Markt 23
Karten sind an der Theaterkasse erhältlich, Telefon 03447-585177, online buchen unter www.tpthueringen.de