Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Carmen" von Georges Bizet - Deutsches Nationaltheater Weimar "Carmen" von Georges Bizet - Deutsches Nationaltheater Weimar "Carmen" von Georges...

"Carmen" von Georges Bizet - Deutsches Nationaltheater Weimar

Premiere 20.11.2021 um 19.30 Uhr

Im Augenblick der ersten Begegnung der freiheitsliebenden Andalusierin Carmen mit dem pflichtbewussten Don José liegt Spannung in der Luft. Carmen weiß um ihre Wirkung auf Männer und schafft es in kurzer Zeit Don Josés Lebensentwurf als zukünftiger Ehemann Micaëlas mitsamt einer Militärlaufbahn in Frage zu stellen.

 

Copyright: Candy Welz

José hilft Carmen nach einer Messerstecherei dem Gefängnis zu entgehen und wird dafür degradiert, er folgt ihrer Schmugglerbande und verliert sie trotzdem an den erfolgreichen Stierkämpfer Escamillo. Gefangen in seiner Vorstellung von Liebe, die auf einem Absolutheitsanspruch beruht, kennt er nur noch einen Ausweg – die Tragödie nimmt ihren Lauf.

Seit dem Erscheinen von Mérimées Novelle »Carmen« diente die Hauptfigur mit ihrer erotischen Ausstrahlung, ihrem unbedingten Freiheitsdrang und ihrem Mut in der Rezeptionsgeschichte vor allem als Projektionsfläche für die Wünsche und Ängste Anderer. Man kann die Figur Carmen aber auch als das allgemeine und zeitlose Prinzip der Liebe lesen, die nicht festzuhalten ist, sondern so unerwartet und plötzlich wie sie kommt auch wieder verschwinden kann. Die Oper erzählt die Geschichte eines Mannes, der dieses Prinzip mit seinem Weltbild nicht in Einklang bringen kann, und letztendlich zum Mörder wird.

Der Stoff wurde vielfach adaptiert, doch nichts davon hatte so nachhaltigen Erfolg wie die gleichnamige Oper von Georges Bizet. Er kreierte eine musikalische Landschaft, die mit flirrenden Streichern und klappernden Kastagnetten das musikalische Klischee Spaniens manifestierte. Hausregisseur Jan Neumann, der in Weimar u. a. »Sommernachtstraum«, »Wilhelm Tell« und zuletzt »Romeo und Julia« inszenierte und sich nun erstmals einer Oper widmet, erzählt »Carmen« als eine raum- und zeitlose Geschichte über Liebe, Sehnsucht, Vergänglichkeit und Enttäuschung.

Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée
Reduzierte Orchesterfassung von Gerardo Colella
In französischer Sprache mit deutschen Untertiteln

    Dominik Beykirch    (Musikalische Leitung)
    Jan Neumann    (Regie)
    Philip Rubner    (Bühne)
    Nini von Selzam    (Kostüme)
    Camill Jammal    (Sounddesign)
    Modjgan Hashemian    (Choreografie)
    Andreas Günther (Who-be)    (Video)
    Judith Drühe    (Dramaturgie)
    Jens Petereit    (Choreinstudierung)

    Attilio Glaser    (Don José)
    Alik Abdukayumov    (Escamillo)
    Jörn Eichler    (Remendado)
    Alexander Günther    (Dancaïro)
    Avtandil Kaspeli    (Zuniga)
    Daniel Nicholson / Uwe Schenker-Primus    (Moralès)
    Marlene Gaßner / Sayaka Shigeshima    (Carmen)
    Emma Moore    (Micaëla)
    Ylva Sofia Stenberg    (Frasquita)
    Joanna Jaworowska / Heain Youn    (Mercédès)
    Janus Torp    (Lillas Pastia / Bergführer / Plakatierer)
    Anna Athanasiou    (Lilly)

Mit dem Opernchor und der Statisterie des DNT. Es spielt die Staatskapelle Weimar.

Weitere Vorstellungen: 2., 18.12.2021, 7., 23.1., 24.2., 18.3. und 17.4.2022

 

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

GEHEIMNISVOLLER KLANGFARBENZAUBER -- Internationale Hugo-Wolf-Akademie: "Der ganze Hugo Wolf" in der Staatsgalerie STUTTGART

Ein besonderes Konzert mit musikalischer Buchpräsentation bot die Internationale Hugo-Wolf-Akademie in der Stuttgarter Staatsgalerie. Zunächst interpretierte Giacomo Schmidt (Bariton) zusammen mit dem…

Von: ALEXANDER WALTHER

BEWEGENDE VERBINDUNGEN -- Neue CD: Mozarts "Requiem" mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra unter Manfred Honeck

Ungewöhnliche Kombinationen finden sich auf dieser neuen CD von Manfred Honeck und dem Pittsburgh Symphony Orchestra. Wolfgang Amadeus Mozarts "Requiem" wird mit meditativem Glockenläuten,…

Von: ALEXANDER WALTHER

BEWEGENDE HARMONIEN - Neue CD "Nutcracker Unwrapped" mit Asya Fateyeva bei Berlin Classics

Im Zentrum des Albums steht das titelgebende Werk "Nuts, Crackers and Borrowed Pieces". Es handelt sich um ein brandneues Arrangement des Tschaikowsky-Klassikers "Nussknacker", das der renommierte…

Von: ALEXANDER WALTHER

DIE SELBSTBEFREIUNG DER SUSANNA -- Opernperformance "Sancta" von Florentina Holzinger in der Staatsoper STUTTGART

Es war die letzte Vorstellung in dieser Saison. Paul Hindemiths einaktige Oper "Sancta Susanna" aus dem Jahre 1922 zeigt, wie eine Nonne brutale Bestrafung durch ihre sexuelle Selbstbestimmung…

Von: ALEXANDER WALTHER

KONZENTRIERTE HANDLUNG AUF DEN PUNKT GEBRACHT -- Wiederaufnahme "Der Idiot" von Dostojewskij im Theater Atelier STUTTGART

In der Inszenierung von Vladislav Grakovskiy erlebte "Der Idiot" nach Fjodor Dostojewskij seine Wiederaufnahme. Der 26-jährige Fürst Lew Myschkin kehrt nach einem fünfjährigen Aufenthalt in einem…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑