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"Cabaret" von John Kander / Fred Ebb / Joe Masteroff - Semperoper Dresden

Premiere ist am 6. April 2018, 18 Uhr, Semper zwei

Berlin Ende der 1920er Jahre: grell beleuchtete Amüsiermeilen, vergnügungssüchtige Nachtschwärmer, obskure Bars und der Jazz. Es wird gefeiert und gelebt, als gäbe es kein Morgen. Doch die Lichter der Großstadt werfen auch einen fahlen Schein auf Armut, Inflation und wachsenden Antisemitismus. Genau davon will man im Kit Kat Club nichts wissen: Allabendlich verkündet die von einer großen Karriere träumende Sally Bowles ihre Maxime »Life is a Cabaret«, nach der die Wirklichkeit bloß eine Bühne und alles darauf nur ein Spiel darstellt.

 

Hinein in diese Atmosphäre diffusen Lichts gerät Schriftsteller Cliff Bradshaw, der bald nicht nur das Bett, sondern auch sein Pensionszimmer mit Sally teilt. Sie träumen von einer gemeinsamen Zukunft; ebenso wie ihre Wirtin Fräulein Schneider, die ihre Verlobung mit Herrn Schultz feiert. Wie sich herausstellt ist der jedoch Jude – keine gute Voraussetzung für ein trautes Glück in jener Zeit. Auch Cliffs und Sallys Beziehung wird auf die Probe gestellt, denn die flamboyante Nachtklub­sängerin trägt ein Kind unter ihrem Herzen …

Am Vorabend des Dritten Reichs traf der britische Schrift­steller Christopher Isherwood in Berlin die Charaktere, die später unter anderem in seinem Roman »Good­bye to Berlin« zur Vorlage für den Welterfolg des Musicals »Cabaret« wurden.

John Kaden und Fred Ebb schufen nach dem Buch von Joe Masteroff in kongenialer Zusammenarbeit Musik beziehungsweise Text, basierend auf John van Drutens Dreiakter »Ich bin eine Kamera«. Die New Yorker Uraufführung von 1966 und die-Verfilmung von 1972 nach dem autobiografischen Berlin-Roman »Good bye to Berlin« des englischen Schriftstellers Christopher Isherwood machten die jazzig burlesquen Revuenummern aus »Cabaret« weltberühmt. Bis heute ist »Cabaret« sowohl musikalisches, tänzerisches und literarisches Synonym für das Lebensgefühl der  Berliner »Roaring Twenties« als auch Mahnung für die Leichtfertigkeit einer vor Lebenslust blinden Gesellschaft gegenüber den Gefahren einer totalitärer Veränderungen.

Der amerikanische Tenor Aaron Pegram, als Ensemble Mitglied in zahlreichen Partien als Darsteller und Sänger von magischer Bühnenpräsenz in der Spielzeit 2017/18 an der Semperoper zu erleben, führt in der Rolle des schillernd ambivalenten Gastgebers in Semper Zwei durch den Abend. Als ebenso verruchte wie verletzliche Sängerin Sally Bowles gibt die halbspanische Sängerin und Schauspielerin Julia Gámez Martín ihr Debüt an der Semperoper. Bevor sie im April für »Cabaret« als Gastsolistin in Dresden Station macht, tourt sie zurzeit unter dem Bandnamen »Suchtpotential« mit ihrem mehrfach preisgekrönten Musikduo durch ganz Deutschland. Der ebenfalls aus den USA stammende Tenor Simeon Esper wird als Cliff Bradshaw der dekadenten Sinnlichkeit Sallys erliegen. Seit der Spielzeit 2011/12 ist Esper Ensemblemitglied an der Semperoper und 2017 neben vielen anderen Inszenierungen auch in den Premieren von »Les Troyens« und »Lucia die Lammermoor zu erleben gewesen Die Musikalische Leitung von »Cabaret« übernimmt der Berliner Dirigent Max Renne, der in der Spielzeit 2015/16 mit der Neuproduktion von Friedrich Goldmanns »R. Hot bzw. Die Hitze« in der Inszenierung von Manfred Weiß sein Debüt an der Semperoper Dresden gab. Neben »Cabaret« wird Max Renne in Semper Zwei auch die Aufführungen in 2018 von »Alles Schwindel« und »4.48 Psychose« in 2019 musikalisch leiten.

Buch von Joe Masteroff nach dem Stück »Ich bin eine Kamera« von John Van Druten und Erzählungen von Christopher Isherwood Gesangstexte von Fred Ebb, Musik von John Kander

Deutsch von Robert Gilbert

Musikalische Leitung Max Renne
    Inszenierung Manfred Weiß
    Bühnenbild & Kostüme Timo Dentler, Okarina Peter
    Licht Marco Dietzel
    Choreografie Natalie Holtom
    Dramaturgie Stefan Ulrich, Sonja Westerbeck

    Conférencier Aaron Pegram
    Sally Bowles Julia Gámez Martín
    Clifford Bradshaw Simeon Esper
    Fräulein Schneider Sabine Brohm
    Herr Schultz Martin-Jan Nijhof
    Fräulein Kost Manja Stein
    Ernst Ludwig Rüdiger Hauffe
    Kit Kat Girls Nathalie Parsa, Manja Stein, Isabel Waltsgott, Mareike Zupp
    Kit Kat Boys Christopher Basile, Sheldon Baxter, Daniel Wernecke, Christopher Werneck

Reduzierte Orchesterfassung
Projektorchester

Karten für die Vorstellungen sind an der Schinkelwache am Theaterplatz (T 0351 4911 705) und online erhältlich. Weitere Informationen unter semperoper.de.

 

 

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