Hinein in diese Atmosphäre diffusen Lichts gerät Schriftsteller Cliff Bradshaw, der bald nicht nur das Bett, sondern auch sein Pensionszimmer mit Sally teilt. Sie träumen von einer gemeinsamen Zukunft; ebenso wie ihre Wirtin Fräulein Schneider, die ihre Verlobung mit Herrn Schultz feiert. Wie sich herausstellt ist der jedoch Jude – keine gute Voraussetzung für ein trautes Glück in jener Zeit. Auch Cliffs und Sallys Beziehung wird auf die Probe gestellt, denn die flamboyante Nachtklubsängerin trägt ein Kind unter ihrem Herzen …
Am Vorabend des Dritten Reichs traf der britische Schriftsteller Christopher Isherwood in Berlin die Charaktere, die später unter anderem in seinem Roman »Goodbye to Berlin« zur Vorlage für den Welterfolg des Musicals »Cabaret« wurden.
John Kaden und Fred Ebb schufen nach dem Buch von Joe Masteroff in kongenialer Zusammenarbeit Musik beziehungsweise Text, basierend auf John van Drutens Dreiakter »Ich bin eine Kamera«. Die New Yorker Uraufführung von 1966 und die-Verfilmung von 1972 nach dem autobiografischen Berlin-Roman »Good bye to Berlin« des englischen Schriftstellers Christopher Isherwood machten die jazzig burlesquen Revuenummern aus »Cabaret« weltberühmt. Bis heute ist »Cabaret« sowohl musikalisches, tänzerisches und literarisches Synonym für das Lebensgefühl der Berliner »Roaring Twenties« als auch Mahnung für die Leichtfertigkeit einer vor Lebenslust blinden Gesellschaft gegenüber den Gefahren einer totalitärer Veränderungen.
Der amerikanische Tenor Aaron Pegram, als Ensemble Mitglied in zahlreichen Partien als Darsteller und Sänger von magischer Bühnenpräsenz in der Spielzeit 2017/18 an der Semperoper zu erleben, führt in der Rolle des schillernd ambivalenten Gastgebers in Semper Zwei durch den Abend. Als ebenso verruchte wie verletzliche Sängerin Sally Bowles gibt die halbspanische Sängerin und Schauspielerin Julia Gámez Martín ihr Debüt an der Semperoper. Bevor sie im April für »Cabaret« als Gastsolistin in Dresden Station macht, tourt sie zurzeit unter dem Bandnamen »Suchtpotential« mit ihrem mehrfach preisgekrönten Musikduo durch ganz Deutschland. Der ebenfalls aus den USA stammende Tenor Simeon Esper wird als Cliff Bradshaw der dekadenten Sinnlichkeit Sallys erliegen. Seit der Spielzeit 2011/12 ist Esper Ensemblemitglied an der Semperoper und 2017 neben vielen anderen Inszenierungen auch in den Premieren von »Les Troyens« und »Lucia die Lammermoor zu erleben gewesen Die Musikalische Leitung von »Cabaret« übernimmt der Berliner Dirigent Max Renne, der in der Spielzeit 2015/16 mit der Neuproduktion von Friedrich Goldmanns »R. Hot bzw. Die Hitze« in der Inszenierung von Manfred Weiß sein Debüt an der Semperoper Dresden gab. Neben »Cabaret« wird Max Renne in Semper Zwei auch die Aufführungen in 2018 von »Alles Schwindel« und »4.48 Psychose« in 2019 musikalisch leiten.
Buch von Joe Masteroff nach dem Stück »Ich bin eine Kamera« von John Van Druten und Erzählungen von Christopher Isherwood Gesangstexte von Fred Ebb, Musik von John Kander
Deutsch von Robert Gilbert
Musikalische Leitung Max Renne
Inszenierung Manfred Weiß
Bühnenbild & Kostüme Timo Dentler, Okarina Peter
Licht Marco Dietzel
Choreografie Natalie Holtom
Dramaturgie Stefan Ulrich, Sonja Westerbeck
Conférencier Aaron Pegram
Sally Bowles Julia Gámez Martín
Clifford Bradshaw Simeon Esper
Fräulein Schneider Sabine Brohm
Herr Schultz Martin-Jan Nijhof
Fräulein Kost Manja Stein
Ernst Ludwig Rüdiger Hauffe
Kit Kat Girls Nathalie Parsa, Manja Stein, Isabel Waltsgott, Mareike Zupp
Kit Kat Boys Christopher Basile, Sheldon Baxter, Daniel Wernecke, Christopher Werneck
Reduzierte Orchesterfassung
Projektorchester
Karten für die Vorstellungen sind an der Schinkelwache am Theaterplatz (T 0351 4911 705) und online erhältlich. Weitere Informationen unter semperoper.de.