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Doppelopernabend: »Oedipus Rex« von Igor Strawinsky und »Il prigioniero« von Luigi Dallapiccola in der Semperoper Dresden

Premiere am Samstag, den 30. Juni 2018 um 18 Uhr

Igor Strawinskys zweiaktiges Opern-Oratorium und Luigi Dallapiccolas Kurzoper »Il prigioniero« bilden den Operndoppelabend, dessen Premiere zugleich die letzte unter der Intendanz von Wolfgang Rothe sein wird. Die Auswahl beider Werke folgt dem Motto »Brüchiger Frieden«, das die zu Ende gehende Spielzeit begleitete und die Fragilität vermeintlich sicherer Zustände bespiegelte.

 

Copyright: © Jochen Quast

Igor Strawinsky selbst schuf zusammen mit dem französischen Dichter Jean Cocteau das Libretto nach der Tragödie »Oidipus tyrannos« des Sophokles, einem der überlieferten Hauptwerke der antiken Literatur. In dem Opern-Oratorium in zwei Akten verbinden sich mit feiner Raffinesse Sprache, Musik und – unter Stöpplers Regie – subtile Bildgewalt, um der archaischen Wucht um das Schicksal einen Menschen Ausdruck zu verleihen, der sich gegen sein Los stemmend schuldlos der schlimmsten Verbrechen schuldig macht.

1929 fand in Dresden die bislang einzige, konzertante Aufführung unter dem Dirigat Strawinskys statt. Fast 90 Jahre später ist das Werk nun in einer szenischen Interpretation in der Semperoper erfahrbar. In seinem Rollendebüt als Oedipus ist Stephan Rügamer neben Claudia Mahnke zu erleben, die sich in der Partie der Jokaste erstmalig dem Dresdner Opernpublikum vorstellt. Ebenso ist die Schauspielerin Catrin Striebeck zum ersten Mal an der Semperoper zu Gast. Sie wird in der Rolle der Sprecherin den Handlungsverlauf (in deutscher Sprache) vorwegnehmen und die fulminanten Gesangspartien des Chores erläuternd ergänzen.   

Ebenso verstörend und doch inszenatorisch völlig unterschiedlich, ergänzt Luigi Dallapiccolas selten gespielter Einakter »Il prigioniero« den Premierenabend. Im Angesicht der Richtstätte durchschaut ein Mensch die trügerische Illusion seiner Rettung. Die Grausamkeit der gescheiterten Hoffnung wird zur schlimmsten Folter, der Tod zu Erlösung. Mit seinem zentralen Werk folgt der italienische Avantgardist Dallapiccola der Zwölftonmethode Schönbergs, bleibt aber kompositorisch der italienischen Operntradition in Sinnlichkeit und Expression verbunden.

In der Partie des Gefangenen sind der mehrfach ausgezeichnete Bariton Lester Lynch und in der Partie der Mutter die Mezzosopranistin Tichina Vaughn zu bewundern. Für den Operndoppelabend kehrt der amerikanische Dirigent Erik Nielsen an das Pult der Staatskapelle zurück. Nielsen, Chefdirigent des Bilbao Sinfonieorchesters und Musikdirektor des Theater Basel, war bereits mehrfach an der Semperoper zu Gast, unter anderem für Hartmanns »Simplicius Simplicissimus« und Wagners »Lohengrin«. Mit Regisseurin Elisabeth Stöppler hat Erik Nielsen, der auch im zeitgenössischen Repertoire zu Hause ist, bereits Hans Werner Henzes Uraufführung »Gisela!« sowie »We come to the river« erfolgreich zur Premiere gebracht.

   Musikalische Leitung Erik Nielsen
    Inszenierung Elisabeth Stöppler
    Bühnenbild Annika Haller
    Kostüme Frank Lichtenberg
    Licht Fabio Antoci
    Chor Cornelius Volke
    Dramaturgie Anna Melcher

Oedipus Rex
    Oedipus Stephan Rügamer
    Jokaste Claudia Mahnke
    Kreon Markus Marquardt
    Teiresias Kurt Rydl
    Hirte Tom Martinsen
    Der Bote Matthias Henneberg
    Sprecherin Catrin Striebeck

Il Prigioniero
    Die Mutter Tichina Vaughn
    Der Gefangene Lester Lynch
    Der Kerkermeister / Großinquisitor Mark Le Brocq
    1. Priester Khanyiso Gwenxane
    2. Priester Alexandros Stavrakaki

Sächsischer Staatsopernchor Dresden
Sächsische Staatskapelle Dresden

Weitere Vorstellungen: 3., 6., 8. und 11. Juli 2018

Karten für die Vorstellungen sind an der Schinkelwache am Theaterplatz (T 0351 4911 705) und unter semperoper.de erhältlich.

 

 

 

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