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Büchners "Leonce und Lena" in Düsseldorf

Premiere am 18. Februar 2006 um 19.30 Uhr im Großen Haus des Düsseldorfer Schauspielhauses.

 

Die Melancholie und die Langeweile im kleinen Reiche Popo sowie eine von seinem Vater, dem König Peter, arrangierte Hochzeit, treiben Prinz Leonce in die Flucht. An seiner Seite sein Freund Valerio, ein erfahrener Müßiggänger. Das Ziel: Italien. Im Reiche Pipi macht sich Prinzessin Lena mit ihrer Gouvernante ebenfalls auf, um ihrem Schicksal zu entfliehen. Sie soll mit dem ihr unbekannten Prinz Leonce vom Reiche Popo verheiratet werden. Wie es der Zufall will treffen sich die beiden für einander Bestimmten - ohne ihre Identität zu kennen - im Wald und verlieben sich ineinander. Am Ende können sie ihrem Schicksal also doch nicht entfliehen.

Wilhelm Genazino empfiehlt 2004 in seiner Büchnerpreisrede „Leonce und Lena“, weil er unserer Zeit bescheinigt, mit Muße und Langeweile nicht mehr vernünftig umgehen zu können. „Bei Büchner wird Langeweile nicht vertrieben, sondern angenommen. Von dieser Errungenschaft sind wir meilenweit entfernt. Wir kennen Langeweile nur als verscheuchte Langeweile. Unsere Erlebnisplaner haben sie zum Feind erklärt. Nicht so bei Büchner. Dort wird aus der Empfindung der inneren Leere plötzlich ein erzählter Raum. Aus einem Mangel wird eine Ressource.“

Georg Büchner wurde am 17. Oktober 1813 als Sohn eines Distriktsarztes in Hessen geboren. Er studierte Medizin und Philosophie in Straßburg und Gießen, verfasste sozialrevolutionäre Schriften, gründete „Gesellschaften der Menschenrechte“ und musste sich wegen seines politischen Engagements in die republikanische Schweiz zurückziehen. Am 19. Februar 1937 stirbt Büchner im Alter von 23 Jahren an Typhus. Er hinterlässt wenige Werke („Dantons Tod“, „Leonce und Lena“, das Fragment „Woyzeck“ und die Erzählung „Lenz“), die zum Besten der Weltliteratur gehören.

Alexander Kubelka hat kurzfristig die Regie bei „Leonce und Lena“ für den erkrankten Kollegen Patrick Schlösser übernommen. Der österreichische Regisseur hat bereits mehrfach am Düsseldorfer Schauspielhaus inszeniert: Gotthold Ephraim Lessings "Minna von Barnhelm, "Fräulein Julie" von August Strindberg, die Uraufführung "Bartleby oder die Verweigerung" von Bernd Lieppold und zuletzt mit großem Erfolg "Die Physiker" von Friedrich Dürrenmatt.

 

König Peter vom Reiche Popo Peter Siegenthaler

Prinz Leonce, sein Sohn, verlobt mit Till Firit

Prinzessin Lena vom Reiche Pipi Lisa Hagmeister

Valerio Alexander Ebeert

Die Gouvernante Claudia Burckhardt

Der Staatsminister Markus Danzeisen

Der Staatspräsident Götz Argus

Rosetta Eva Spott

Das Volk Statisterie

 

Regie Alexander Kubelka

Bühne Paul Lerchbaumer

Kostüme Wiebke Meier

Musik Wolfgang Siuda

Dramaturgie Michael Volk

 

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