Medea, eine Aristokratin aus Georgien, und ihr Mann Jason, ein karrierebewusster Manager aus der Energiewirtschaft, kommen mit ihren beiden Kindern nach Wien, wo sie nach längerem Auslandsaufenthalt ein neues Zuhause erhoffen. Eine repräsentative Wohnung wurde soeben gekauft, dem Leben im Wohlstandsparadies eines reichen westeuropäischen Landes scheint nichts mehr im Wege zu stehen … es kommt zur Scheidung, eine Tragödie beginnt.
Medea, die Fremde aus dem Osten, einsam und verletzlich, ein Mythos heute erzählt und inszeniert von Grzegorz Jarzyna, einem der wichtigsten jungen Theaterregisseure Polens, der 1999 mit „Doktor Faustus“ bei den damaligen Berliner Festwochen als Entdeckung gefeiert wurde. Seine „Medea“ ist „Großes Gefühlskino … und gleichzeitig rätselhafter Psychothriller mit Anleihen bei
Hitchcock und Polanski“ (Süddeutsche Zeitung), gespielt von einem hochkarätigen Burgtheater-Ensemble, das souverän mit einer im deutschen Theater ungewohnten Emotionalität und der Melancholie georgischer Musik den antiken Mythos als eine tödliche Familienkatastrophe und als ein Ost-West-Drama gleichermaßen erzählt.