Alfred Döblins Großstadtroman „Berlin Alexanderplatz“, erschienen 1929, erzählt die Geschichte von Franz Biberkopf, der, „aus dem Zuchthaus kommend, ein neues Leben versucht und schließlich, hin- und hergeworfen, erkennt, dass es nicht darauf ankommt, ein so genannter anständiger Mensch zu sein, sondern darauf, den richtigen Nebenmenschen zu finden.“ Mit- und Gegenspieler Biberkopfs ist die „Hure Babylon“ mit ihren falschen Freunden und echten Frauen. Döblin, der als Armenarzt eine eigene Beobachtungsstation für Kriminelle führte, blickt auf sie ohne „falsche poetische Illusion“ und konsequent von unten. Castorf und seine Schauspieler machen daraus kein Volksstück, sondern produzieren den Sound der Metropolen.
BERLIN ALEXANDERPLATZ ist eine Inszenierung von Frank Castorf, basierend auf der gleichnamigen Produktion des Schauspielhauses Zürich (2001) / Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Kooperation mit spielzeiteuropa | Berliner Festspiele.