Unter den Millionen von Opfern, die im Holocaust umkamen, befanden sich mehr als eineinhalb Millionen Kinder. Wie alle Kinder lachten, träumten, spielten und lernten sie gern. Von einem Tag auf den anderen wurden sie zu "Feinden" des Dritten Reichs. Von da an verwandelt sich ihr Leben in einen täglichen Überlebenskampf. "Ich schämte mich unserer Ohnmacht" berichtet Yitzchak Rodashevski in seinem "Tagebuch eines jüdischen Jungen aus Wilna" über das Tragen des Judensterns.
Sie mussten Nahrung für sich und ihre Angehörigen auftreiben, die Trennung von ihrer Familie verschmerzen. Als die Jagd auf die Juden begann, versuchten viele sich zu verstecken. Die Kinder waren die Ersten, die zur Vernichtung in die Todeslager verschickt wurden. Die Wenigen, denen es gelang, dem sofortigen Tod zu entkommen, mussten ihren Existenzkampf im Schatten von Gaskammern und Verbrennungsöfen weiterführen, und noch Wenigeren war es vergönnt, den Tag der Befreiung zu erleben.
Nach 1945 waren diese Kinder oft völlig einsam und verlassen. Wer Glück hatte, fand einen Angehörigen wieder, die meisten blieben jedoch völlig verwaist zurück. Viele fanden den Weg nach Israel und versuchten, sich dort eine Zukunft aufzubauen, die jedoch immer von den Erinnerungen an ein verlorenes Glück überschattet blieb.
Diese Ausstellung mit Bildern aus dem Yad Vashem-Archiv in Jerusalem wurde vom israelischen Außenministerium zu Verfügung gestellt. Nach der im letzten Jahr im Landestheater gezeigten Schau über Diplomaten, die Juden retteten folgt nun anlässlich des Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus die beeindruckende Ausstellung über den Alltag jüdischer Kinder während des Holocausts. Die offizielle Eröffnung am Vorabend dieses Gedenktages erfolgt am Samstag dem 26. Januar 2008 um 18 Uhr, um 19.30 Uhr zeigen wir eine Vorstellung von George Taboris Farce "Mein Kampf" im Marstall am Landestheater.
Samstag 26.1.08_19:30 Uhr im
Marstall am Landestheater Neustrelitz
Mein Kampf
Farce von George Tabori
Es ist die Geschichte einer unmöglichen Begegnung, eine unmögliche Liebesgeschichte. Ein Obdachlosenasyl in Wien um 1910. Der fliegende Buchhändler Schlomo Herzl zieht nachts durch die Straßen und verkauft die Bibel oder das Kamasutra, aber er will selbst ein Buch schreiben. “Mein
Leben” soll es heißen. “Mieser Titel” befindet Lobkowitz, ein kaputter Koscher-Koch, der sich für Gott hält und längst seine eigenen Gebote erschafft. Sie einigen sich auf “Mein Kampf”.
Ein junger Mann zieht ins Asyl, Adolf Hitler, verkrachter Kunstmaler, dem Rotzkugerl schleudernd die Welt “zu rund” ist. Er hasse alles Runde, die Juden und die Radfahrer, sagt er. Herzl nimmt sich seiner an. Ein absurdes Paradox, diese Hoffnung auf Liebe. Ein Witz. Eine Katastrophe. Beides.
Eine bitterböse Verbindung von Hass und Liebe, Macht und Torleranz, Scherz und Schmerz.
Ein verrückter Eingriff die die Geschichte.
Eine Farce.