Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Aufwachen, bevor es wieder finster wird: Eine politische Spielzeit 2023/24 im Burgtheater WienAufwachen, bevor es wieder finster wird: Eine politische Spielzeit 2023/24 im...Aufwachen, bevor es...

Aufwachen, bevor es wieder finster wird: Eine politische Spielzeit 2023/24 im Burgtheater Wien

ab 10. September 2023

Das Burgtheater startet im September mit fünf Premieren und einer Kampagne in die neue Spielzeit, die sich gegen die rechten und teils auch autokratischen Tendenzen in Europa und gegen die Salonfähigkeit menschenverachtender Politik stellt und das Burgtheater als Ort der Debatte und Auseinandersetzung versteht.

Copyright: Burgtheater Wien

„Ich will mit dem Programm dieser Spielzeit sagen: In diesem hochzivilisierten, sehr reichen und demokratischen Österreich lassen wir uns gerade von einer rechten Minderheit vorführen. Wenn 30 Prozent der Wahlberechtigten eine rechte Partei wählen, dann ist das erschreckend, aber sie sind noch immer in der Minderheit – und von der lassen wir uns durch die Gegend treiben? Das kann nicht sein und damit wollen wir uns auseinandersetzen.“ (Martin Kušej)

Mit der Spielzeit-Kampagne, die in diesen Tagen in Wien plakatiert wird (Grafik: Herburg Weiland, Claims: Teresa Guggenberger & Michael Wittmann), ruft das Burgtheater zu Haltung, Widerstand und Diskussion auf. „Gerade auf uns als künstlerisch Tätige kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle zu. Alles, was wir in den letzten Jahren in diesem Land an Korruption, Manipulation, Lüge und Hass erleben mussten, weist auf Zustände hin, die wir für überwunden gehalten haben. Wir können und dürfen nicht wegschauen.“ (Martin Kušej)

Zahlreiche Inszenierungen der Saison 2023/24 widmen sich den demokratiefeindlichen und autoritären Tendenzen in Europa und handeln von Ausgrenzung, grassierendem Antisemitismus und den Folgen der Klimakrise. Diesen vielfältigen Herausforderungen begegnen die Künstler*innen des Burgtheaters mit kritischem Blick, mit Erzählungen der Selbstermächtigung, der Versöhnung, aber auch feministischen Weltentwürfen und Möglichkeiten des Widerstands. Eröffnet wird die Spielzeit am 3. September im Burgtheater mit Barbara Freys Inszenierung von „Ein Sommernachtstraum“ im Akademietheater am 5. September mit Lilja Rupprechts Regiearbeit „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ und am 16. September im Kasino mit Christina Rasts Inszenierung der Österreichischen Erstaufführung von „solastalgia“.

Auch außerhalb der Inszenierungen lädt das Burgtheater zur Debatte: In der Podiumsdiskussion unter dem Slogan „Aufwachen, bevor es wieder finster wird“ diskutieren am 10. September 2023 im Burgtheater Michel Friedman (Philosoph), Othmar Karas (Erster Vizepräsident des europäischen Parlaments), Hedwig Richter (Historikerin und Professorin für neuere und neueste Geschichte) und Bartosz T. Wieliński (polnischer Journalist und stellvertretender Chefredakteur der Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“) über den Rechtsruck in Europa und die Stärke der Demokratie.

Podiumsdiskussion: „Aufwachen, bevor es wieder finster wird“
Sonntag, 10. September, 11.00 Uhr im Burgtheater

mit
Michel Friedman, Philosoph und Autor
Othmar Karas, Erster Vizepräsident des europäischen Parlaments
Hedwig Richter, Historikerin und Professorin für neuere und neueste Geschichte (Universität der Bundeswehr München)
Bartosz T. Wieliński, polnischer Journalist und stellvertretender Chefredakteur der polnischen Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“
Moderation: Cathrin Kahlweit (Süddeutsche Zeitung)
Begrüßung: Martin Kušej

Karten um € 8, – unter www.burgtheater.at oder unter +43 (0)1 514444 4545

In Kooperation von Burgtheater & Süddeutsche Zeitung

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 15 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

PLÖTZLICH GIBT ES ZWEI KOBOLDE -- "Meister Eder und sein Pumuckl" mit der Jungen Württembergischen Landesbühne Esslingen in der Kelter Bietigheim

"Niemand muss an Kobolde glauben". Davon ist Meister Eder überzeugt. Julian Häuser und Philip Spreen schlüpfen virtuos in unterschiedliche Rollen. In der Bühnenfassung und Regie von Jan Müller (Bühne…

Von: ALEXANDER WALTHER

SONGS IN UNGEWÖHNLICHEM ARRANGEMENT -- Orchesterkonzert Jewish Pop im Schauspielhaus STUTTGART

In den vergangenen Jahren war "Jewish Jazz" der Schwerpunkt. Nun erkundet das 2005 gegründete Jewish Chamber Orchestra Munich unter der einfühlsamen Leitung von Daniel Grossmann die Popmusikgeschichte…

Von: ALEXANDER WALTHER

UNHEIMLICHE VERWANDLUNGEN -- "Der Untergang des Hauses Usher" mit dem Studiengang Figurentheater der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart im Wilhelma Theater Stuttgart

Sehr viele technische Tricks und faszinierende Einfälle besitzt diese gelungene Produktion des Studiengangs Figurentheater. In der suggestiven Regie von Stephanie Rinke können sich die gespenstischen…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUS DEM DUNKEL INS LICHT -- Neue CD: Die Würth Philharmoniker und Thomas Hampson (Bariton) bei hänssler Classic

Das dritte Album der Würth Philharmoniker unter der Leitung ihres Chefdirigenten Claudio Vandelli präsentiert den berühmten US-amerikanischen Bariton Thomas Hampson. Die Würth Philharmoniker, die auf…

Von: ALEXANDER WALTHER

NORDISCHE KLANGFARBEN -- Neue CD "Northern Colours" mit Felix Klieser (Horn) bei Berlin Classics erschienen

Im Zentrum des neuen Albums von Felix Klieser (Horn) steht das inspirierende Werk "Soundscape - A Walk in Colours" op. 118 von Rolf Martinsson, der 1956 in Schweden geboren wurde. Der Komponist hat…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche