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«Antigone», Tragödie von Sophokles, Theater Biel Solothurn

Premiere Solothurn: Donnerstag, 31. Oktober 2019, 19:30, Stadttheater; Premiere Biel: Samstag, 09. November 2019, 19:00, Stadttheater

Antigone will ihren Bruder Polyneikes begraben. Dieser wurde beim Angriff auf die eigene Stadt getötet, riss dabei den zweiten Bruder Antigones mit in den Tod. Um ein Exempel zu statuieren, wirft König Kreon, Antigones Onkel, Polyneikes’ Leichnam vor den Stadtmauern den Vögeln zum Frass vor. Doch Antigone kann das nicht ertragen. Sie bestattet ihren Bruder und richtet sich mit dieser Tat gegen den Willen des Königs, gegen das Gesetz, gegen ihre Familie. Sie wird von den Wächtern des Königs gefasst und zu Tode verurteilt.

Dem Richter-spruch des Königs folgen hitzige Diskussionen, die das wahre Ausmass dieser Familientragö-die aufdecken: So ist etwa auch Kreons Sohn Haimon, Antigones Verlobter, direkt in den Konflikt involviert. In Rede und Gegenrede, Begründung und Rechtfertigung, Anklage und Drohung spitzt sich der Konflikt nicht nur zu, er wird exemplarisch als Konfrontation zwischen Mann und Frau, Alter und Jugend, Gesellschaft und Individuum; aber auch zwischen Leben-den und Toten, zwischen Menschen und Göttern.

Der griechische Dichter Sophokles verfasste seine «Antigone» im 4. Jahrhundert v. Chr. als Reaktion auf aktuelle politische Ereignisse. Die in dem Stück behandelten Themen wie das Aufbegehren gegen Machtmissbrauch und Staatsgewalt sowie die Verstrickung gesellschaft-licher und familiärer Konflikte sind auch tausende Jahre nach der Athener Uraufführung von ausserordentlicher Bedeutsamkeit. Und so gehört «Antigone» bis heute zu den wichtigsten und meistadaptierten Dramen des klassischen Altertums.

Mit «Antigone» zeigt Theater Orchester Biel Solothurn eine weitere Arbeit von Regisseurin Deborah Epstein. Deren sinnlich-vielschichtigen Inszenierungen gehören seit nunmehr über zehn Jahren zu den regelmässigen Lieblingen des TOBS-Publikums; zuletzt sorgte sie mit der getanzten Zeitreise «Le Bal» für Furore. Auch in «Antigone» greift Epstein auf aussergewöhn-liche Ausdrucksmittel zurück und ergänzt den antiken Text (Übersetzung: Alfred S. Kessler) durch neukomponierte Musik für Schlagzeug und Perkussion von Daniel «D-Flat» Weber. Durch die rhythmischen Klänge und starken Emotionen rückt Epstein das Theaterstück wie-der näher an seine Ursprünge: Den kultischen Dionysos-Festen.
«Antigone» führt die vom Kanton Solothurn geförderte Kooperation zwischen Theater Or-chester Biel Solothurn und neuestheater.ch in Dornach weiter und wird neben den Aufführun-gen in Solothurn und Biel an fünf Terminen auch in Dornach zu sehen sein.

«Antigone»
Tragödie von Sophokles
Deutsch von Alfred S. Kessler

Inszenierung    Deborah Epstein
Bühnenbild    Natascha von Steiger
Kostüme    Dorothee Scheiffarth
Dramaturgie    Svea Haugwitz
Musik    Daniel «D-Flat» Weber

Antigone    Miriam Joya Strübel
Kreon    Ernst C. Sigrist
Ismene / Eurydike    Antonia Scharl
Haimon / Ein Wächter    Liliom Lewald
Chorführerin    Barbara Grimm
Chor / Bote    Alvise Lindenberger*
Chor / Teiresias    Severin Mauchle*
Chor / Knabe / Magd    Nico-Alexander Wilhelm*
Schlagzeug / Perkussion    Daniel «D-Flat» Weber / Josua Beureux
*Mitglied des Schauspielstudios TOBS

Werkeinführung jeweils 30 Minuten vor Beginn

Eine Koproduktion von TOBS und neuestheater.ch, Dornach
Mit freundlicher Unterstützung durch den Kanton Solothurn, die Freunde des Stadttheaters Solothurn und die Elisabeth Bachtler-Stiftung

Vorstellungsdaten
Solothurn, Stadttheater
Do    31.10.19    19:30    Premiere
Sa    02.11.19    19:00
So    17.11.19    17:00
Di    10.12.19    19:30
Fr    03.01.20    19:30
Mi    22.01.20    19:30
Do    23.01.20    19:30

Biel, Stadttheater
Sa    09.11.19    19:00    Premiere
Mi    20.11.19    19:30
Fr    22.11.19    19:30
Mo    16.12.19    19:30    Schulvorstellung (kein Verkauf für reguläres Publikum)
Di    17.12.19    19:30

Dornach, neuestheater.ch
Sa    18.01.20    19:30    Premiere
Do    30.01.20    19:30
Di    04.02.20    19:30
Fr    07.02.20    19:30
So    09.02.20    19:30

Das Bild zeigt Sophokles

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