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"Andromache" von Jean Racine im Bayerischen Staatsschauspiel München

Premiere 18. März 2009, 20.00 Uhr, Cuvilliés Theater

Der Krieg um Troja ist vorbei, das, was von der Stadt blieb, unter den Griechen verteilt. Doch die Wunden, die der Krieg geschlagen hat, sind offen, die Zwietracht unter den Siegern unübersehbar.

Andromache, die Witwe des trojanischen Königssohns Hektor, ist Achilles’ Sohn Pyrrhus zugesprochen worden. Er verliebt sich in seine Beute. Orest ist zu Pyrrhus gesandt, um im Namen der Griechen das Leben von Andromaches und Hektors kleinem Sohn zu fordern: Das trojanische Königshaus soll ausgerottet werden, der Geist Trojas nie mehr erstehen. Andromache muss eine furchtbare Wahl treffen: Gibt sie Pyrrhus’ Werben nach, rettet sie das Leben ihres Sohnes und vereinigt sich mit einem Mann, der direkt oder indirekt das Ende ihrer ganzen Familie zu verantworten hat. Lehnt sie ab, verliert sie ihren einzigen Beschützer.

In Racines finsterer Tragödie ist Politik eine Frage von Leidenschaft. Orest liebt Hermione, Hermione liebt Pyrrhus, Pyrrhus liebt Andromache – doch keiner erwidert die Gefühle des anderen. In der Sphäre der Krieger und Herrscher aber werden persönliche Kränkungen mit Blut abgewaschen. Politisches Handeln, so Racines pessimistischer Schluss, gründet nicht auf Rationalität. Es reicht immer nur so weit wie die Herzen – oder die Niedertracht – der Handelnden.

Ulrike Arnold, Eva Schuckardt, Susanna Simon, Marcus Calvin, Stefan Hunstein, Helmut Stange

Regie Hans-Ulrich Becker

Bühne Alexander Müller-Elmau

Kostüme Gabriele Sterz

Musik Viola Kramer

Nächste Vorstellungen am

Mittwoch 18. März 2009, 20:00 Uhr

Freitag 03. April 2009, 20:00 Uhr

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