Und da Kummer, der nicht spricht, am Herzen naget bis es bricht, besingen sie in der Notaufnahme ihren Herzschmerz auf sehr amüsante Weise. Die Krankenschwestern, die Polizisten, die Patienten und selbst der Chefarzt träumen von „Amore“, singen sich ihre Schmerzen von der Seele, erinnern sich an vergangenes Liebesglück und kommen sich musikalisch sogar näher. Dass dabei en passant der Krankenhausbetrieb charmant und melodisch aufs Korn genommen wird, verleiht dem unterhaltsamen Liederabend seine satirische Note.
Und so ist AM OFFENEN HERZEN ebenso wie SEKRETÄRINNEN ein typischer Wittenbrink-Abend: eine liebevoll feine, mal ironisch grobe, stets nachdenklich vergnügliche Menschenbeobachtung. Erzählt wird, wie immer bei Wittenbrink, ausschliesslich durch Lieder und Musik.
Franz Wittenbrink (*1948) wurde aus der Pianobar direkt ans Nationaltheater Mannheim engagiert. Von dort ging die Reise über Stuttgart, Hamburg und Wien hinaus in die weite Welt, wo Wittenbrink praktisch jedes Theater zwischen Aalen und Passau mit seinen witzig-versponnenen Liederabenden beglückte.
Inszenierung: Boris Leibold
Ausstattung: Ana Tasic
Mit: Natascha Heimes, Maria Thomas, Max Rohland