Im November 2003 initiierte das Schauspielhaus in Kooperation mit der Armutskonferenz die Aktion "Hunger auf Kunst und Kultur", die sich als kulturpolitisches Statement versteht: Kunst ist ein soziales Grundbedürfnis und sollte für alle zugänglich und erreichbar sein. Zu Gute kommt diese Aktion allen, die gerne am kulturellen Leben teilnehmen möchten, es sich aber im Moment nicht leisten können: Menschen, die Sozialhilfe oder Mindestpension beziehen, Arbeitslose, Flüchtlinge.
Im Schauspielhaus werden über Spenden Eintrittskarten finanziert, die gegen Vorlage des „Kulturpasses“ an der Abendkassa unentgeltlich eingelöst werden können.
Die Vergabe des Kulturpasses wird über das Netzwerk der Armutskonferenz organisiert.
Im Dezember 2004 schlossen sich bereits sechs Kulturveranstalter der Aktion an und ermöglichen seitdem Menschen, die sich Kultur nicht leisten können, freien Eintritt in ihren Institutionen bzw. andere Vergünstigungen. Seitdem gilt der Kulturpass neben dem Schauspielhaus auch in der Alten Schmiede/Kunstverein Wien, im Dschungel Wien, in der KUNSTHALLE wien, der Sammlung Essl, der Volksoper Wien und im wienXtra-cinemagic Kinderkino.
Insgesamt sind somit 15 Kulturinstitutionen in Wien und Umgebung an der Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ beteiligt.
Laufend schließen sich auch weitere soziale Organisationen und Initiativen dem Netzwerk von „Hunger auf Kunst und Kultur“ an.
Insgesamt 54 soziale Einrichtungen und das AMS informieren über die Möglichkeiten, die die Aktion bietet und vergeben die Kulturpässe an ihre KlientInnen.
„Hunger auf Kunst und Kultur“ läuft seit eineinhalb Jahren mit großem Erfolg, was sowohl die positive Resonanz der KulturpassbesitzerInnen beweist als auch das internationale Interesse an dieser Idee. In Berlin wurde zuletzt darüber diskutiert, das „Wiener Modell“ in allen großen Theatern und Opernhäusern einzuführen.
Nähere Informationen zu der Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ unter www.schauspielhaus.at und www.armutskonferenz.at.