Vom 27. Mai bis 26. Juni 2016 findet in Osnabrück das nunmehr 10. Afrika Festival statt, das sich seit Beginn im Jahr 1997 zum Ziel gesetzt hat, ein anderes Bild von dem afrikanischen Kontinent, seinen Menschen, Kulturen und Regionen zu vermitteln. Das vielfältige Veranstaltungsprogramm bietet von Literatur, Vorträgen, Tanz- und Theateraufführungen bis hin zu interkulturellen Schulprojekten und Workshops auch ein umfangreiches Filmprogramm sowie Ausstellungen an verschiedenen Orten in Osnabrück.
Mit einem Festivalwochenende, bestehend aus dem Afrikanischen Markt mit viel Informationen, Musik, Tanz, Kunsthandwerk und kulinarischen Köstlichkeiten vor dem Theater und Dom, einem Open-Air-Konzert, das zum Genießen und Tanzen einlädt, und einem Gottesdienst unter freiem Himmel auf dem Marktplatz am 11. und 12. Juni, setzt das Festival einen ganz besonderen Höhepunkt.
Das Land Namibia im Südwesten des Kontinents ist ein regionaler Schwerpunkt, auf den das Festival ein besonderes Augenmerk richtet: Das Theater Osnabrück zeigt im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit dem College of the Arts in Windhoek ein Stück mit dem Titel „Oshi-Deutsch - die DDR-Kinder von Namibia“ und damit ein beinahe vergessenes Kapitel deutscher Geschichte. Ausstellungen und Vorträge zu Namibia in der Lagerhalle und im Museum am Schölerberg bieten weitere tiefere Eindrücke. Das Planetarium hat zudem eine Reise durch den südlichen Sternenhimmel in das Veranstaltungsangebot mit aufgenommen.
Aber auch andere Regionen werden beleuchtet: Das Festival lädt zu einem Sudan-Abend und einem Vortrag zu Eritrea. Flüchtlingsorganisationen wie auch Flüchtlinge selbst sind an den Projekten beteiligt. Bildende Künstler aus Tunesien und Nigeria bereichern das vielseitige Programm des Festivals.
Die Veranstalter freuen sich, mit dem südafrikanischen Menschenrechtsaktivisten und langjährigen Wegbegleiter Nelson Mandelas, Prof. Dr. Denis Goldberg, wieder einen Freund der Friedensstadt Osnabrück zu Gast zu haben. Als Schirmherr einerseits und als lebendiges Geschichtsbuch andererseits berichtet Denis Goldberg in Vorträgen und Diskussionen über die aktuellen Entwicklungen der „Rainbow Nation“ Südafrika. Zu Ehren des südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela wird der Platz vor der neuen Bibliothek der Osnabrücker Universität und Hochschule an der Sedanstraße während des Afrika Festivals am 28. Mai um 15 Uhr feierlich in „Nelson-Mandela-Platz“ benannt und eingeweiht.
Im Rahmen einer Kooperation mit „Gay in May“, den 38. Schwul-lesbischen Kulturtagen in Osnabrück, nimmt das Thema „Homosexualität in Afrika“ einen besonderen Raum ein und wird mit Vorträgen, Filmen und Theatervorführungen präsentiert und diskutiert. Mit der Verleihung des „Rosa-Courage-Preises“ am 1. Juni im Osnabrücker Rathaus werden die beiden afrikanischen Aktivistinnen Liz Frank und Elizabeth Khaxas feierlich ausgezeichnet.
Mit dem Programm „Afrika macht Schule“ bietet das Festival Kulturaktivitäten direkt in Osnabrücker Schulen an. Darunter sind Musik-, Tanz- und auch Kreativworkshops zu finden.
Afrikanische Filme ermöglichen an einem Kinowochenende in der Lagerhalle einen cineastischen Zugang zum Thema „Afrika“.
Der „Afrika Preis für Schulen, Vereine und Initiativen“ der Hornhues Stiftung „Pro Afrika“ würdigt auch in diesem Jahr das besondere entwicklungspolitische und kulturelle Engagement für Afrika.
Unter der Federführung des städtischen Büros für Friedenskultur kooperieren das Aktionszentrum Dritte Welt, das Forum Osnabrück für Kultur und Soziales sowie die Lagerhalle in einer Veranstaltergemeinschaft.
Informationen zum Festival sind beim Büro für Friedenskultur unter der Telefonnummer 0541 323-3210, per E-Mail afrika@osnabrueck.de oder unter www.osnabrueck.de/afrika erhältlich. Das Festivalmagazin wird Ende April erscheinen.