Indien von Josef Hader und Alfred Dorfer
Heinz Bösel, ein kleinbürgerlicher Spießer mit Pepitahut, und Kurt Fellner, ein ambitionierter Möchtegern-Yuppie, begegnen einander eher unfreiwillig – auf einer Dienstreise. Nun fahren sie gezwungenermaßen als Kollegen in einem zerbeulten Ford Taunus durch die Provinz und begutachten Gaststätten für einen Tourismusprospekt der Landesregierung. Die beiden Männer könnten unterschiedlicher kaum sein: Fellner nervt Bösel mit seiner schlaumeierischen Überkorrektheit, Bösel Fellner mit seinen derben Zoten und Indiskretionen. Es braucht einige Zeit und einen Abend mit viel Schnaps, aber nach und nach finden sie doch zueinander. Was mit egozentrischen Sticheleien und trotzigen Feindseligkeiten beginnt, wird zu tiefer, echter Freundschaft, die am Ende selbst dem Tod standhält.
Josef Hader und Alfred Dorfer haben ein urkomisches und zugleich tief berührendes Stück geschrieben über Männer und Freundschaft, Indien und Wiener Schnitzel.
Inszenierung: Katja Lillih Leinenweber
Bühne + Kostüme: Helga Göllner
Dramaturgie: Sascha Kölzow
Mit: Matthias Buss, Christoph Finger, Siegfried Gressl, Holger Kunkel
Weitere Vorstellungen: 11., 21. Oktober 2009
"Dunkel lockende Welt" von Händl Klaus
Corinna zieht aus und hat alles sehr ordentlich sauber gemacht. Angeblich will sie ihrem Freund nach Peru folgen. Joachim, ihr Vermieter, zeigt ihr bei der Wohnungsübergabe deutlich seine Sympathie. Aber was hat Corinna denn da beim Putzen übersehen? Eine menschliche Zehe liegt noch in der Ecke. Ist ihr Freund vielleicht doch nicht verreist? Auf jeden Fall zieht Corinna nicht nach Peru, sondern zu ihrer Mutter Mechtild nach München. Die hat aber keine Zeit für die Fragen ihrer Tochter, z.B. wer eigentlich ihr Vater sei. Zu intensiv kümmert sich die Biologin um ihre Pflanzen. Dennoch erfüllt sie den Wunsch der Tochter und reist zu Vermieter Joachim, um die Zehe zurück zu holen. Bei diesem Treffen stellen die beiden fest, dass sie sich vor vielen Jahren einmal kannten, gut kannten.
Händl Klaus entwirft mit bösem Humor eine vermeintlich harmlose Welt, in der seine Figuren geheime Abgründe erkennen lassen. Eine schräge, komische und traurige Geschichte über die Liebe.
Inszenierung: Schirin Khodadadian
Bühne: Hugo Gretler
Kostüme: Charlotte Sonja Willi
Musik: Stephan Kanyar
Dramaturgie: Olaf Kröck
Mit: Therese Dörr, Andreas Grothgar, Sabine Orléans
Weitere Vorstellung: 22. Oktober 2009