Jolanda Sollberger, genannt Glotz, die durch eine dicke Brille düster ins Leben blickt, hält sich am liebsten in ihrem Sarg auf und nebenbei mit Telefonsex über Wasser. Leider reicht das Geld trotzdem nicht zum Leben. Doch auf den freien Platz in ihrer Bude, den sie deshalb annonciert hat, meldet sich kein gleichaltriger Mitbewohner, sondern ausgerechnet der in der Warteschleife zwischen seinen Erinnerungen und Träumen und einer Platzanmeldung im Altenheim hängengebliebene Opa Müller.
Da treffen also nicht nur Welten aufeinander, Missverständnisse , Chaos und Krieg der Generationen scheinen vorprogrammiert bis aus Opas Selbstironie und Glotz´s Ruppigkeit allmählich Sympathie zwischen Jung und Alt entsteht. Und schließlich ist es doch der Alte, der den Sarg für sich beansprucht, während Gruftie Glotz neue Lebenslust gewonnen hat.
Gastregisseur Matthias Nagatis (zuletzt in Bautzen:“ Anna Karenina“) erzählt mit seinen beiden Hauptdarstellern Anna-Maria Brankatschk und Jan Mickan diese generationsübergreifende Geschichte. Die Ausstattung entwarf als Gast Rita Richter (zuletzt in Bautzen: „Der Lebkuchenmann“).
Zimmer frei
von Markus Köbeli
Regie: Matthias Nagatis a.G.
Ausstattung: Rita Richter a.G.
Dramaturgie: Teresa Stübner
Mit Anna-Maria Brankatschk, Jan Mickan, Petra Maria Wenzel, Thomas Ziesch