Besonders stolz sei er auf seine Trio-Arrangements, so Pachel. Es sei eine große Herausforderung, Panflöte, Harfe und Klavier in kammermusikalischer Manier zu verbinden, ohne dass es zu sehr nach simplem Wechselspiel klingen würde. Er möchte die große musikalische Bandbreite seines Instruments präsentieren, auch wenn ihm das französische impressionistische Repertoire höchst herausfordernd begegnen würde. Bei den französischen Impressionisten habe man es oft mit wechselnder Chromatik oder anspruchsvollen Tonarten zu tun. Nur durch spezielle Anblastechnik könne er auf der Panflöte Töne außerhalb ihrer diatonischen G-Dur-Stimmung erzeugen, um beispielsweise Debussys Flöten-Solo "Syrinx" zu spielen.
Sein Lieblingsstück ist allerdings das Werk "Automne" von Gabriel Faure: "Eine Zufallsentdeckung". In der Originalversion handelt es sich dabei nämlich um ein Klavierlied, die Panflöte übernimmt den Gesangspart und kann dabei ihre Ausdrucksstärke zeigen. Von Gabriel Faure sind zunächst die Stücke "Berceuse" op. 16, "Pavane" op. 50, "Automne" op. 18/3, "Sicilienne" op. 78 und "Apres un reve" op. 7/1 zu hören. Poesie und Esprit beeindrucken beim virtuosen Spiel des Beau Soir Trio, dessen Klangfarbenreichtum auffällt. Klare Strukturen, dezente Farbigkeit und facettenreiche Andeutungen gehen nahtlos ineinander über. Doch die romantische Empfindungswelt bleibt immer spürbar, klassizistische Einflüsse eingeschlossen. Die "Sicilienne" war zunächst als Bühnenmusik für Molieres Ballettkomödie "Der Bürger als Edelmann" gedacht, die Instrumentalfarben faszinieren auch bei der hier zu hörenden Bearbeitung. Die Klavierlieder "Automne" ("Herbst") und "Apres un reve" ("Nach einem Traum") werden in suggestiver Weise von der Panflöte gesungen.
Besonders gut gelungen sind bei dieser Einspielung die "Cinq melodies Populaires Grecques" von Maurice Ravel. Vier der fünf Melodien stammen von der Ägäis-Insel Chios, das dritte Lied "Welcher Galan kann sich mit mir messen" kommt aus Epirus. Auch hier blitzt bedeutungsvolle Poesie auf. Neben folkloristischen Einfüssen besticht zudem die nuancenreiche Mischung aus Tonalität und Modalität mitsamt der raffinierten Harmonik. Dies gilt auch für die bewegend interpretierte "Pavane pour une infante defunte", wo das Geheimnis von Ravels harmonischer Sinnlichkeit wirkungsvoll gelüftet wird. Eine positive Überraschung ist ebenfalls die klanglich transparente Wiedergabe der Stücke von Claude Debussy - insbesondere "Syrinx", "Reverie", "Clair de lune" und "Beau soir". Abendstimmung, Sternennacht und Mondschein bleiben fühl- und hörbar. Bei "Clair de lune" betört die Harfe mit einem sensiblen Tremolo, auch die Unisono-Passagen bleiben stark im Gedächtnis. Schärfere Spannung und unmittelbare Verzauberung gehen nahtlos ineinander über.
Ein Höhepunkt ist die konzentrierte Wiedergabe der "Petite Suite", die eine Verbindung zu Gabriel Faures "Dolly Suite" besitzt. Die festliche Rhythmik von "Cortege" korrespondiert dabei ausdrucksstark mit dem serenadenhaften "Menuet" . Punktierte Achtelrhythmen begleiten den sehr lebendigen D-Dur-Mittelteil. Und beim "Ballet" setzt sich geradezu überwältigender tänzerischer Elan durch. Differenzierte Harmonik und die reizvolle Steigerung verschiedener Klangregister bereiten ein ungetrübtes Hörvergnügen.