Als er es voller Stolz seinem besten Freund Marc vorführt, reagiert dieser kaltschnäuzig mit Ablehnung und Hohn. Dass er das Ölgemälde sogar mit dem Titel »Scheiße« entwertet, verletzt den Kunstliebhaber zutiefst. Aber auch Marc ist auf hundertachtzig, diese Geldverschwendung kann er nicht tolerieren. Um in dem Konflikt zu vermitteln, haben sie mit ihrem Kumpel Yvan genau den Falschen ins Boot geholt.
Denn dieser scheut jede Konfrontation und ist bereits maßlos mit seiner bevorstehenden Hochzeit sowie einem Jobwechsel – von der Textilbranche zur Papierbranche – überfordert. Gegenseitig schaukeln sich die drei Männer an der weißen Leinwand hoch.
Differenzen, die seit Jahren unter der Oberfläche brodelten, werden nun unverblümt auf den Tisch geknallt.
Je ernster sich die drei psychologisch-fein herausgearbeiteten Hauptcharaktere nehmen, desto komischer wird das Szenarium für das Publikum. Mit dieser satirischen Dekonstruktion einer Männerfreundschaft gelingt der französischen Autorin Yamina Reza 1994 ein Welterfolg, der bisher in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurde.
Aus dem Französischen von Eugen Helmlé
Inszenierung Jasper Brandis
Ausstattung Maike Häber
Licht Kai Pflüger
Dramaturgie Dr. Christian Katzschmann
Regieassistenz & Abendspielleitung Nemanja Leković
Soufflage Ruth Dohle
Inspizienz Oliver Eisenmenger
Mit
Frank Röder (Marc) Stephan Clemens (Serge) Gunther Nickles (Yvan )