So beschreibt Marc das Bild, an dem sich der Streit zwischen drei Freunden entzündet, in dessen Verlauf sich ihr Leben und ihre Beziehungen grundlegend ändern. Serge begeistert sich für das Gemälde, Marc bekämpft es auf das Heftigste, denn er fühlt sich durch den Kauf in seinen Wertvorstellungen, die er für gemeinsame hielt, angegriffen. Yvan bezieht, da er es sich mit keinem der beiden verderben will, keine Stellung.
Würden Sie einen sechsstelligen Betrag für ein vollkommen weißes Ölgemälde bezahlen? Vermutlich
nicht – Serge, Protagonist des Stücks „Kunst“, hat es voller Überzeugung getan. Im Laufe eines Männerabends stellt diese Entscheidung jedoch die jahrelange Freundschaft zwischen ihm und seinen Freunden Marc und Yvan auf eine harte Probe. Verschiedene Ansichten und Unverständnis über den Kauf eines monochromen Kunstwerkes treffen hierbei aufeinander. Schlussendlich schaukelt sich die Diskussion in einer hitzigen Debatte hoch, in der es nur noch nebensächlich um das Gemälde geht. Alle Dinge, die man sich schon immer mal unverblümt sagen wollte, kommen aufs Tablett und stürzen die Herren in ein Chaos voller Spitzfindigkeiten, Sarkasmus und Wutausbrüche. Rezas weiße Fläche steht metaphorisch dafür, dass wir alle einen anderen Entwurf von Wirklichkeit und schlussendlich auch von Freundschaft haben – wie diese Fläche gefüllt werden kann, müssen nicht nur die Figuren, sondern auch alle Zuschauer für sich entscheiden.
KUNST ist die Komödie der 1990er Jahre, ein Riesenerfolg, der seine Autorin schlagartig berühmt machte. Zwanzig Jahre danach hat Yasmina Rezas scharfsinniges Stück nichts von seinem Witz verloren.
Yasmina Rezas Kultkomödie über eine Männerfreundschaft gewann die wichtigsten Theaterpreise und wurde in über 40 Sprachen übersetzt. Die französische Dramatikerin gilt als die meistgespielte lebende Bühnenautorin der Welt.
Regie Nina Pichler
Bühne & Kostüme Cornelia Brey
Dramaturgie Saskia Zinsser-Krys
Mit Johannes Simons (Serge), Helmut Rühl (Marc), Orhan Müstak (Yvan)
Karten gibt es im Service-Center der Landesbühne, bei den bekannten Vorverkaufsstellen,
am Veranstaltungstag im TheOs oder telefonisch unter 04421-9401-15.