Sie führen wissentlich auf falsche Fährten. Sie erzählen Geschichten, deren Motive nie ganz eindeutig werden, und lassen Spott und Sehnsucht in unmittelbare Nähe zueinander rücken. Sie geben sich ironisch distanziert, untergründig melancholisch, humorig aggressiv und umständlich heiter. Sie sind voll passiven Widerstands, gedankenloser Tiefe und wilder Zahmheit. Bewegen sich stets trotzig zwischen solider ordentlicher „Weltstellung“, der sie sich keck unterwerfen, und nomadenhafter Unabhängigkeit, die sehnsuchtsvoll alle Angst verschweigt und instinktiv alles Hohe, alles mit Rang und Namen ablehnt.
Im Laufe des Abends begegnen uns sieben dieser Figuren von Robert Walser, die uns fern von plattem Exhibitionismus laut denkend an ihren melancholisch komischen Gedanken und Geschichten teilhaben lassen und sich dabei zwischen Entzücken und Wehmut, Euphorie und Niedergeschlagenheit, poetischer Imagination und ironischer Durchtriebenheit bewegen.
Die Inszenierung von Peter Punkhaus folgt, ohne zu erklären oder zu urteilen, den verästelten Erzählungen der Figuren und ihren ausschweifenden Phantasien.
Die Schauspielerin Gesche Piening verwandelt sich vom altklugen Schulkind zum renitenten Büromenschen, von der gewissenhaften Neurotikerin zur viel versprechenden Verführerin.
Der Raum ist gestaltet von Peter Eff, musikalisch begleitet wird das Geschehen auf der Bühne von Gertrud Wittkowsky an der Zither.
weitere Vorstellungen:
13. - 15. November 2008
jeweils 20.30 Uhr