Don Giovanni selbst lernt man in ihrer Oper kennen, als dessen beste Zeiten schon vorüber sind. Gemeinsam mit seinem Diener Leporello hastet er durch sein Dasein, sucht gierig nach Leben, auf der Flucht vor seinen eigenen Ängsten und der inneren Leere. Für die Menschen, denen er dabei begegnet, ist er Quelle und Stimulator sowohl ihrer Phantasie als auch ihres Handelns.
Auf ihn projizieren sie ihre tiefsten Wünsche und Sehnsüchte, die er mit untrüglichem Gespür zu bedienen versteht. Doch in dieser Nacht, die er mit Donna Anna, Donna Elvira und der Braut Zerlina verbringt, will ihm einfach nichts gelingen. Das einzige erfolgreiche Rendezvous ist die Verabredung mit dem toten Komtur, der ihn schließlich zur musikalisch spektakulären Höllenfahrt mitnimmt.
Mit diesem unbestrittenen Meisterwerk der Operngeschichte eröffnete das DNT Weimar am Samstag, 8. September 2018 die Spielzeit 2018/19 im Musiktheater. Unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Kirill Karabits erlebt an diesem Abend die Neuinszenierung des jungen Regisseurs Demis Volpi in der Ausstattung von Tatyana van Walsum ihre Premiere.
Neben der „Hochzeit des Figaro“ aus der letzten Spielzeit hat das DNT Weimar mit „Don Giovanni“ nun auch die zweite der drei da Ponte-Opern Mozarts wieder im Repertoire. Zusammen mit einer semiszenischen Produktion von „Così fan tutte“, die am 12. Januar 2019 Premiere hat, werden diese dann zu Ostern am 20., 21. und 22.4. sowie am 13., 14. und 15.6.2019 jeweils auch als Zyklus an drei Tagen hintereinander zu erleben sein (der Verkauf dafür läuft bereits).
Die Titelpartie gestaltet Uwe Schenker-Primus. Mit ihm singen und spielen Heike Porstein bzw. Emma Moore (Donna Anna), Camila Ribero-Souza (Donna Elvira), Jolana Slavikova bzw. SuJin Bae (Zerlina), Alik Abdukayumov bzw. Oleksandr Pushniak (Leporello), Daeyoung Kim (Komtur), Artjom Korotkov bzw. Jaesig Lee (Don Ottavio), Henry Neill (Masetto) und der Opernchor des DNT Weimar. Es spielt die Staatskapelle Weimar.