An diesem Punkt setzt die Handlung von Wiener Blut (1899) an. Aus dem Kleinstaat Reuß-Schleiz-Greiz reist Graf Balduin von Zedlau in die Donaumetropole. Viel schwieriger als die Neuordnung Europas gestaltet sich für ihn die Koordination seiner Liebschaften. Im Grunde gelingt es dem charmanten Lebemann ganz gut, die Schäferstündchen mit der Tänzerin Franziska und der Probiermamsell Pepi zu disponieren. Wenn da nicht noch seine Gattin Gabriele wäre ...
Es sei doch schade, wenn der Walzerkönig keine Operette mehr schreibe, dachten sich viele, als sich Johann Strauss nach dem Erfolg des Zigeunerbarons endlich zur Ruhe setzen wollte. Warum also nicht seine beliebtesten Melodien nehmen und mit einem neuen Textbuch versehen? Der Kapellmeister Adolf Müller und der mittlerweile 74jährige Johann Strauss machten sich an die Arbeit, wählten die schönsten Tanzkompositionen aus und verpflichteten die operettenversierten Librettisten Victor Léon und Leo Stein (Die Lustige Witwe). Diese erdachten eine Verwechslungskomödie par excellence, sprudelnd vor Esprit und Lebensfreude, die so berühmte Melodien wie „Zuckertäuberl mein“, „Wein, Weib und Gesang“ und „Geschichten aus dem Wiener Wald“ vereint. Bei so viel Dreivierteltakt wird selbstredend nach Kräften Walzer getanzt und die wechselnden Paare drehen sich auf dem Parkett. Und was hat es auf sich mit dem mysteriösen Wiener Blut? Nun, das lässt sich nicht erklären, es ist ein ganz eigner Saft, voller Kraft, voller Glut!
Musikalische Leitung
Christine Strubel
Regie
Markus Bartl
Bühnen- und Kostümbild
Philipp Kiefer
Choreographie
Björn Bugiel
Mit
Albertus Engelbrecht (Balduin, Graf Zeldau)
Peter Tilch (Josef)
Kyung Chun Kim (Fürst von Ypsheim-Gindelbach)
Michael Kohlhäufl (Kagler)
Alwin Schmidt (Kagler)
Oscar Imhoff (Graf Bitowski)
Hanse Gastinger (Graf Bitowski)
Martha O'Hara (Gabriele Gräfin Zedlau)
Kathryn Brown (Gabriele Gräfin Zedlau)
Emily Fultz (Franziska Cagliari)
Maria Pitsch (Pepi Pleininger)