Um den Komponisten, der beim ersten Ton stecken bleibt, gruppieren sich die anderen, eine Geigerin, die behauptet nur angeschnallt spielen zu können, weil sie sich sonst wie ein Kreisel zu drehen beginnt, ein Mann, der wegen eines störenden gebrechens seit 30 Jahren die menschliche Gesellschaft meidet, eine junge Frau, die ihr ganzes Leben in ihrem Zimmer auf und abgeht. Alle arbeiten daran, daß die Komposition doch noch klappt.
1979 erstmals erschienen, ist dieser schönste Roman Gert Jonkes ein Wunderwerk der Sprachkunst und der romantischen Dekonstruktion dessen, was wir Wirklichkeit nennen. Jonke erweist sich als wahrer Nachfolger des Heinrich von Ofterdingen (Novalis), aber anders als dessen blaue Blume ist der „Ferne Klang“ (der an Schrekers Oper erinnert) gemischt aus jubilierenden und aus apokalyptischen Klängen. Ihm gelingt, was der Seiltänzerin im Roman gelingt: Sie spannt sich mit der Kraft ihrer Vorstellung das Seil unter die Füße und tanzt. Das ist wahrhaft unheimlich. Ulrich Greiner, Die Zeit
Mit
Vera Borek , Alexander Lhotzky , Michael Rastl, Susanna Schaefer
Karl Baratta, Josef Krautsack, Dusan Ristic
Inszenierung Karl Baratta
Ausstattung Astrid Dollmann
Regieassistenz Sandra Swoboda
Regiehospitanz Eva Drnek
Dramaturgieassistenz Nicole Tsalikoglou
Aufführungsdauer ca. 1 Stunde Keine Pause
Aufführungsrechte Verlag Jung und Jung, Salzburg
Volkstheater Wien
1070 Wien