Sie bilden damit - nach MigrantInnen aus dem ehemaligen Jugoslawien und Deutschland - die drittgrößte MigrantInnengruppe Österreichs. Grund genug, Folge 8 der Volkstheater-Reihe DIE BESTEN AUS DEM OSTEN! der Türkei zu widmen; jenem Land an der Grenze zwischen Okzident und Orient, das geografisch zwar weit entfernt liegt, uns aber dennoch nicht unbekannt ist. Die Türkei mit ihren herrlichen Stränden ist eines der beliebtesten Urlaubsziele der ÖsterreicherInnen.
Auch ihre pulsierende Metropole Istanbul, Kulturhauptstadt 2010, lockt die Besucher. Weltlich, islamisch, europäisch und asiatisch: Istanbul, „die inspirierendste Stadt der Welt", ist voller Gegensätze. Die Stadt am Bosporus verbindet nicht nur Asien und Europa, sondern auch Ost und West, alt und neu, Tradition und Moderne, Aberglauben und Wissen.
Doch das Kontroverse ist nicht nur Istanbul, sondern auch dem Bild der Türkei im europäischen Ausland eingeschrieben, man denke an die nicht nur politischen Debatten zum EU-Beitritt der Türkei oder zu Integration und Subkultur oder zuletzt die polemischen Äußerungen des türkischen Botschafters in Wien.
Am 25. und 26. Februar 2011 rückt das Volkstheater im Hundsturm einen hierzulande weniger bekannten Aspekt der Türkei in den Vordergrund: Aktuelle Theaterproduktionen aus Istanbul und neue türkische Literatur zeigen das Land von einer anderen, ungewohnten Seite.
Zu Gast an beiden Tagen ist die freie Theatergruppe oyun deposu mit ihrer deutschsprachigen Erstpräsentation von Dumm, gewöhnlich und schuldig/Aptal, Siradan ve SuÇlu (Termine: 25.2., 20.00 Uhr und 26.2., 20.15 Uhr). Wie auch schon ihre erste, international erfolgreiche Arbeit Hässliches Menschlein (zu Gast u.a. bei den Wiener Festwochen 2009) trägt Dumm, gewöhnlich und schuldig autobiografische Züge: anhand von Recherchen haben oyun deposu dem Bild der Frau in der heutigen Türkei nachgespürt.
Ebenfalls am Freitag und Samstag im Hundsturm: garajistanbul / 10+ mit ihrer Produktion KASSAS (Termine: 25.2., 21.15 Uhr und 26.2. 21.30 Uhr). Das Theaterprojekt von Övül und Mustafa Avkıran, den künstlerischen Leitern des innovativen Off-Theaterproduktionshauses garajinstanbul, begibt sich auf die Suche nach Erzählkünstlern unter den Straßenverkäufern Istanbuls. Das Projekt ist im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2010 in Istanbul entstanden und wird erstmals im deutschsprachigen Raum präsentiert. Außerdem liest Exil-Literaturpreisträgerin Seher Çakir, seit langem in Wien lebend, am 25.2. aus ihrer Kurzgeschichtensammlung Zitronenkuchen für die sechsundfünfzigste Frau.
Am 26.2.2011 wird ab 19.00 Uhr im Hundsturm in einer szenischen Lesung Schnee, nach dem Erfolgsroman von Orhan Pamuk, präsentiert. Im Anschluss an beide Abende: Party mit DJ-lines.
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Programm:
25. Februar
19.00 Uhr Begrüßung und Eröffnung Michael Schottenberg, Dr. Martin Eichtinger (Botschafter, Sektionsleiter BMEIA) und Annemarie Türk (KulturKontakt Austria)
Im Anschl. Autorenlesung: Seher Çakir liest aus ihrer Kurzgeschichtensammlung Zitronenkuchen für die sechsundfünfzigste Frau
Seher Çakırs Geschichten erzählen von Stärke, Freiheit, Entschlossenheit, Spontaneität, Sensibilität, Träumen und Fluchten. Ihre ProtagonistInnen sind entschlossen ihre großen und kleinen Träume zu
leben und/oder aber auch dafür zu sterben.
20.00 Uhr Gastspiel: Aptal, Siradan ve SuÇlu/Dumm, gewöhnlich und schuldig von oyun deposu *Erstpräsentation im deutschsprachigen Raum*
*in türkischer Sprache mit deutschen Übertiteln (von Seher Çakır)*
„Keine hatte sich bis heute so sehr amüsiert!“
Drei Frauen in einer Küche! Sie befinden sich in einer nichtssagenden Unterhaltung. Alltäglichkeiten, die nie von der Geschichte, der Kunst oder einem Autor registriert werden würden. Drei Frauen amüsieren sich in der Küche – dem traditionellen „Reich“ der Frau. Sie testen ihren Mut, sich in ihren
bedeutungslosen Momenten, die zwischen Theorie und Praxis divergieren, auf der Bühne zu zeigen. Wie auch schon ihre erste, international erfolgreiche Arbeit Hässliches Menschlein (zu Gast u.a. bei den Wiener Festwochen 2009 und der Biennale in Wiesbaden) trägt Dumm, gewöhnlich und schuldig,
entstanden 2010, autobiografische Züge. Im Zuge von Recherchen haben oyun deposu dem Bild der Frau in der heutigen Türkei nachgespürt. Mit einer sehr eigenen, sehr körperlichen Theatralität hinterfragen sie herrschende soziale Normen sowie Vorurteile in der partriarchalen türkischen
Gesellschaft.
Konzept oyun deposu (Baskın, Ceranoğlu, Ercan, Uğurlu, Ürse)
Regie Maral Ceranoğlu / Ausstattung und Licht Cem Yılmazer
Mit Yelda Baskın, Gülce Uğurlu, Elif Ürse Produktion oyun deposu, 2010
21.15 Uhr Gastspiel: Kassas von garajistanbul / 10 +
*Erstpräsentation im deutschsprachigen Raum*
*in türkischer Sprache mit englischen Übertiteln*
Erzählkünstler aus präislamischer Zeit werden „Kassas“ genannt. Bis heute haben sie die Tradition der mündlichen Erzählung aufrecht erhalten. Das Theaterprojekt Kassas von Övül und Mustafa Avkıran, den künstlerischen Leitern des innovativsten Off-Theaterproduktionshauses garajinstanbul, begibt sich auf die Suche nach diesen Erzählkünstlern unter den Straßenverkäufern Istanbuls. Kassas wurde im Rahmen des multinationalen Projekts „Istanpoli“ im Rahmen von Istanbul 2010 realisiert und uraufgeführt. Brot- und Süßwarenverkäufer, Tee- und Blumenverkäufer, Trödler, Muschelhändler, Sterndeuter, Schleifer, Valutenhändler – sie alle prägen seit Jahrhunderten das Stadtbild Istanbuls und werden durch die großen Einkaufszentren immer weniger. Sie erheben ihre Stimme, erzählen ihre Geschichten und eröffnen dem Publikum neue, unbekannte Welten.
Regie und Ausstattung Övül und Mustafa Avkıran / Sound und Musik Hakan Baycili / Video Baris Özbiçer / Licht Yüksel Aymaz / Mit Övül und Mustafa Avkıran
Mit der Unterstützung von Istanbul 2010, European Capital of culture,
Koproduktion mit dem türkischen Ministerium für Kultur und Tourismus
Im Anschl. Buffet von Restaurant Kent und DJ-line
Programm: 26. Februar
19.00 Uhr Schnee: Szenische Lesung nach dem Roman von Orhan Pamuk
Deutsch von Christoph K. Neumann / In einer Fassung von Lars-Ole Walburg
und Malte Jelden / Mit freundlicher Genehmigung der Münchner Kammerspiele
Für eine Reportage über eine merkwürdigen Selbstmordserie junger Frauen und um seine Jugendliebe wiederzusehen reist der Dichter Ka in die anatolische Provinzstadt Kars. Kurz nach seiner Ankunft kommt es zu einem Putsch, inszeniert von einem Schauspieler. Ein Theatercoup? Doch es fließt echtes Blut, es intervenieren echte Soldaten, und keiner kann die Stadt verlassen, weil es unaufhörlich schneit ...
Abgeschottet von der Außenwelt, stehen sich die politischen Kräfte der Türkei, Laizisten und Islamisten, in einem isolierten Mikrokosmos gegenüber. Schnee handelt von den inneren Konflikten heutiger Türken, von den Widersprüchen zwischen Moderne und Islam, von der Sehnsucht, in Europa aufgenommen zu werden – und zugleich der Angst davor.
Einrichtung Carina Riedl
Mit Annette Isabella Holzmann, Stephanie Reinsperger, Till Firit, Alexander Lhotzky, Simon Mantei u.a.
20.00 Uhr Gastspiel: Aptal, Siradan ve SuÇlu/Dumm, gewöhnlich und schuldig von oyun deposu
*Erstpräsentation im deutschsprachigen Raum*
*in türkischer Sprache mit deutschen Übertiteln (von Seher Çakır)*
„Keine hatte sich bis heute so sehr amüsiert!“
Drei Frauen in einer Küche! Sie befinden sich in einer nichtssagenden Unterhaltung. Alltäglichkeiten, die nie von der Geschichte, der Kunst oder einem Autor registriert werden würden. Drei Frauen amüsieren sich in der Küche – dem traditionellen „Reich“ der Frau. Sie testen ihren Mut, sich in ihren
bedeutungslosen Momenten, die zwischen Theorie und Praxis divergieren, auf der Bühne zu zeigen. Wie auch schon ihre erste, international erfolgreiche Arbeit Hässliches Menschlein (zu Gast u.a. bei den Wiener Festwochen 2009 und der Biennale in Wiesbaden) trägt Dumm, gewöhnlich und schuldig,
entstanden 2010, autobiografische Züge. Im Zuge von Recherchen haben oyun deposu dem Bild der Frau in der heutigen Türkei nachgespürt. Mit einer sehr eigenen, sehr körperlichen Theatralität hinterfragen sie herrschende soziale Normen sowie Vorurteile in der partriarchalen türkischen
Gesellschaft.
Konzept oyun deposu (Baskın, Ceranoğlu, Ercan, Uğurlu, Ürse)
Regie Maral Ceranoğlu / Ausstattung und Licht Cem Yılmazer
Mit Yelda Baskın, Gülce Uğurlu, Elif Ürse Produktion oyun deposu, 2010
21.30 Uhr Gastspiel: Kassas von garajistanbul / 10 +
*Erstpräsentation im deutschspr. Raum*/*in türkischer Sprache mit englischen Übertiteln*
Erzählkünstler aus präislamischer Zeit werden „Kassas“ genannt. Bis heute haben sie die Tradition der mündlichen Erzählung aufrecht erhalten. Das Theaterprojekt Kassas von Övül und Mustafa Avkıran, den
künstlerischen Leitern des innovativsten Off-Theaterproduktionshauses garajinstanbul, begibt sich auf die Suche nach diesen Erzählkünstlern unter den Straßenverkäufern Istanbuls. Kassas wurde im Rahmen des
multinationalen Projekts „Istanpoli“ im Rahmen von Istanbul 2010 realisiert und uraufgeführt. Brot- und Süßwarenverkäufer, Tee- und Blumenverkäufer, Trödler, Muschelhändler, Sterndeuter, Schleifer, Valutenhändler – sie alle prägen seit Jahrhunderten das Stadtbild Istanbuls und werden durch die großen Einkaufszentren immer weniger. Sie erheben ihre Stimme, erzählen ihre Geschichten und eröffnen dem Publikum neue, unbekannte Welten.
Regie und Ausstattung Övül und Mustafa Avkıran / Sound und Musik Hakan Baycili
Video Baris Özbiçer / Licht Yüksel Aymaz / Mit Övül und Mustafa Avkıran
Im Anschl. Im Anschluss DJ-line