Aber allein gelassen, schmeckt Marski der Braten nicht mehr. Lebensmüde steckt er den Kopf in die Schlinge und – läutert sich. Er verschenkt sein Hab und Rittergut und geht vergnügt zur LPG. Peter Hacks lobte MARSKI als „sozialistische Klassik“, aber in der DDR kam das Stück nicht zur Aufführung. Die LPG sei „zu mickrig“ dargestellt und der kapitalistische Großbauer „zu sympathisch“, richtete die Partei. 1965 ging Hartmut Lange, um nicht als „eingemauerte Nachtigall“ leben zu müssen, in den Westen. Dort wurde MARSKI zwar gespielt, stieß aber auf Unverständnis. Eine Komödie über den Wandel eines Großgrundbesitzers zum Marxisten war zu Zeiten des Kalten Krieges zu viel der Zumutung – in Ost wie West.
Mit Schauspielern des BE;
Leitung: Manfred Karge und Hermann Wündrich