Es beginnt auf dem Vorplatz vor dem Tanzhaus. Wie Aktivistinnen mit Megafon treten die Tänzerinnen auf, nehmen die Zuschauer ins Visier. Aber statt Parolen herauszuschreien, ertönen die gutturalen Klänge des Joik, dem Gesang der Samen. Dieser Gesang durch Mikrofon verstärkt und mit Echohall versehen, wird das Stück nicht nur durchgehend begleiten, sondern ist gleichwertiger Bestandteil der Choreografie.
Dann wird auf Umwegen in den Tanzsaal geführt. Auf der Bühne befindet sich nichts, nur vom Schnürboden hängen einige überdimensionale Wollstränge und Webstoffe in Rottönen herab. Langsam bewegen sich die Performerinnen in Formation auf der Bühne um dann ebenso kraftvoll aufzustampfen. Ihr Auftreten ist von natürlichem Selbstbewusstsein geprägt. Manchmal drängen sich Assoziationen an spirituelle Rituale auf.
Der Zuschauer, wie hypnotisiert durch den Klang, wird hineingezogen, emotional berührt. Er kann nur ahnen, um was es geht. Elle Sofe Sara Thema ist die ursprüngliche Verbundenheit zwischen Mensch und Natur, die dem Menschen nicht mehr erinnerlich ist, do dass er durch Ausbeutung massiv das Ökosystem zerstört. Sie beklagt den Verlust dieser Beziehung und begibt sich in ihrem Stück auf die Suche nach einem Zurück. Die samischen Traditionen sind für sie ein Ansatzpunkt, ein Beispiel wie ein Einklang hergestellt werden könnte.
Tanz: Anna näkkäläjärvi-Länsman, Grete Daling, Julie Moviken, Nora Svenning, Olga-Lise Holmen, Sara Marielle Gaup Beaska, Trine Lise Moe;
Licht: Anniell Olsen; Sound: Eivind Stenholm.
Förderer, Koproduzenten, Partner: Norwegian Arts Council, Sámediggi, Nordisk kulturkontakt, Troms og Finnmark Fylkeskommune, Fond for lyd og bilde, Dáiddafoanda, sámiráddi, Spenn. Gefördert von der Kunststiftung NRW.