
Sechs Jahre nach den Bataclan-Anschlägen von Paris, wird jenen Männern der Prozess gemacht, die die Terroristen bei ihren Vorbereitungen unterstützt haben. Der Name des Gerichtsverfahrens: V13, für Vendredi treize – Freitag, der 13. Als Zeitzeuge vor Ort: der Schriftsteller Emmanuel Carrère, der den Prozessverlauf für die Wochenzeitung »Le Nouvel Obs« detailliert protokolliert.
Angetrieben wird Carrère von der Frage, »wo der Wahnsinn beginnt, wenn es um Gott geht«, und dem Wunsch, dem Entstehen einer kollektiven Erzählung beizuwohnen. So verbringt er Monat für Monat in der »fensterlosen weißen Sperrholzkiste«, die wegen des enormen öffentlichen Interesses in den Justizpalast auf der Île de la Cité hineingebaut worden ist.
»V13« behandelt den Prozess um die Terroranschläge von Paris vom 13. November 2015. Gewalt sowie körperliches und seelisches Leid werden dabei teilweise sehr explizit benannt. Wie gibt man den Opfern eine Stimme? Wie geht eine Gesellschaft, die weiterleben will, mit einem derartigen Trauma um? In einer intimen Bühnenanordnung wird der Theaterabend auch zu einer Liebeserklärung an die Regeln der Justiz, die – wie Carrère schreibt – versucht, »die Welt wieder in ihre Fugen [zu] rücken«.
Deutsch von Claudia Hamm
Regie Stephan Kimmig
Bühne Oliver Helf
Kostüme Anja Rabes
Videoart Jan Isaak Voges
Sounddesign Michael Verhovec
Lightdesign Michael Gööck
Ton Christoph Priebe und Joschka Tschirley
Dramaturgie Viola Köster
Mit Claude De Demo und Paul Grill
Die nächsten Termine sind am 16. November (18 Uhr), 26. und 29. November (jeweils 19.30 Uhr). Weitere Termine folgen. Karten gibt es an der Vorverkaufskasse in den Opernpassagen, unter www.splkln.de oder 0221/221-28400.












