Dort, wo Berlin wie New York aussieht, an der letzten Abfahrt vor New Jersey oder wie Düsseldorf an einem weniger glanzvollen Tag, beginnt ein Dialog zwischen Henry David Thoreau und John Cage.
Natursehnsucht und Aufruf zum individuellen Widerstand begegnen der Kunst offener Systeme mit happy new ears. Stadt wird als Landschaft erfahrbar, als Naturraum eigener Ordnung. Die beiden Tänzer Katharina Meves und Franz Rogowski und die Musiker Biliana Voutchkova und Klaus Janek führen die Besucher auf einen Pfad, an dem entlang ein „Bewegungschor“ die Wahrnehmung öffentlicher Räume manipuliert und alt-erfahrene Folklore-Tänzer urplötzlich auftauchen. Die Performer reagieren auf die Beobachter und auf ihr Umfeld und verdichten das Geschehen, bis sich für den Besucher die Grenze zwischen Realität und Performance, zwischen Inszenierung und Zufall aufzuheben beginnt. Das Urbane wird Teil der Performance. Offen bleibt, ob zum Abschluss der Unabomber aus der Hütte am See herauslächelt oder die gemeinsame Einkehr beim Koreaner winkt.
Der Tänzer und Choreograph Ingo Reulecke und der Regisseur Jörg Lukas Matthaei kooperieren seit über 10 Jahren regelmäßig in interdisziplinären Projekten mit Künstlern und Akteuren verschiedener Sparten. Dabei entstehen ortsspezifische Inszenierungen, die schon mal 24 Stunden dauern können, Reisen vom Morgen in die Nacht entlang eines einzigen Streichquartetts oder solche in die Zukunft unserer Vergangenheit quer durch die Stadt.
URBANSCAPES
die hütte, die stadt & der toteissee
Inszenierung|Choreographie Jörg Lukas Matthaei & Ingo Reulecke
Ausstattung|Kostüm Dorothea Ronneburg
Tanz|Performance Katharina Meves, Franz Rogowski und eine Vielzahl weiterer Akteure sowie Volkstanzgruppen der LAG Tanz
Musik|Sounddesign Klaus Janek, Biliana Voutchkova
Video Carlos BustamantPreis 13 Euro/ermäßigt 9 Euro | Dauer ca. 3 Stunden
Tickets nur mit Anmeldung unter 030 351 20312 oder ticket@dock11-berlin.de
www.matthaei-und-konsorten.de | www.ingoreulecke.de
Eine Produktion von muvingstudies, unterstützt durch Dock 11 Berlin & die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, Abteilung Choreographie. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.
Weitere Aufführungen 15., 16. und 21. – 23. September 2012, Beginn 18 Uhr