»Opas Kino« lag im Sterben, der Siegeszug des Fernsehens setzt sich fort, 1963 wird das ZDF gegründet, dessen Sitz zunächst die ehemaligen Göttinger Filmstudios werden sollten. Inspiriert vom legendären »Jungen deutschen Film« ZUR SACHE, SCHÄTZCHEN (von May Spills und Werner Enke) wenden sie sich dem Gären der vorrevolutionären Phase zu, die noch nicht von radikalem Aktivismus geprägt ist, sondern von Gammlern und Taugenichtsen wie Martin, dem (Anti-)Helden des Films. Als am dritten Drehtag Benno Ohnesorg auf der Anti-Schah-Demonstration von einem Polizisten erschossen wurde, musste das Drehbuch umgeschrieben werden: Martin bekommt am Ende nur einen Streifschuss ab.
andcompany&Co. lassen das Skript hinter sich und fragen sich, was gewesen wäre, wenn der tödliche Schuss nur im Kino gefallen wäre? Wäre es 1968 überhaupt zum Aufstand gekommen? In einer musikalischen Revue werden sie die Geschichte auf- und neu abmischen: Zur Sache, Göttingen!
Inszenierung andcompany&Co.
Bühne Jan Brokoff
Kostüme, Musik andcompany&Co.
Dramaturgie Lutz Keßler
mit Marie-Thérèse Fontheim, Sarah Schermuly, Andrea Strube; Lutz Gebhardt, Andreas Jeßing, Karl Miller, Andreas Daniel Müller