Niemand nimmt ihn überhaupt wahr – nicht mal Klara, die doch die große Liebe sucht. Bis es diesen Autocrash gibt, der den Algorithmus der Welt neu programmiert. Plötzlich beginnt Moritz wirklich zu verschwinden – oder vervielfältigt er sich eher? Eine merkwürdige Erfüllung seiner Sehnsucht nach dem Anderen?
Märkte bewertet man in Bezug auf Stabilität, aber ist der Wunsch nach Veränderung beim Menschen womöglich physiologisch? In seinem neuen Stück für das Staatstheater Mainz fragt Philipp Löhle nach der Berechenbarkeit unserer Existenz: Täglich Nudelsalat und Kantinenkarte zum Wiederaufladen? Oder Aufbrechen in ein gestohlenes Selbst und mit dem vom fremden Dispo gekauften Motorrad in den Sonnenuntergang? Die Figuren in „Nullen und Einsen“ sind Elemente einer dramatischen Permutation. In wechselnden Konstellationen wird an ihnen durchgespielt, was ist, was wäre, was sein könnte. Auf der Suche nach der Formel, die vielleicht alles dreht, nach dem, was man addieren oder subtrahieren müsste, damit plötzlich alles anders ist, besser, womöglich aber auch tödlich.
Philipp Löhle ist in der Spielzeit 2012 / 2013 Hausautor am Staatstheater Mainz. Mit Jan Philipp Gloger verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, die mit der Uraufführung des Auftragswerks „Nullen und Einsen“ nun fortgesetzt wird.
Inszenierung Jan Philipp Gloger
Bühne Franriska Bornkamm
Kostüme Karin Jud
Musik Kostia Rapoport
Dramaturgie David Schliesing
Der Bär André Willmund
Der Direktor Marcus Mislin
Moritz Kremer Felix Mühlen
Klara Johanna Paliatsou
Der Professor Lorenz Klee
Jonas Mathias Spaan
Beck Stefan Graf
Jule Lisa Mies
Tom Tilman Rose
Sprecherin Birte Rüster