Der Fürst ist Sprache. Die Sprache eines Denkens, das sich an den Rändern der Nacht bewegt.
Ein Landarzt aus der Steiermark nimmt seinen Sohn für einen Tag mit auf Krankenvisite. Was sich dem Sohn offenbart, ist eine Welt von Kranken, Wahnsinnigen und Verbrechern und nicht zuletzt ein Panoptikum von seltsamen Menschen und Fällen, die jenseits medizinischer Möglichkeiten erst beginnen. Den Höhepunkt der Reise aber bildet der Besuch beim Fürsten Saurau, der „Kopf“ genannt, der alleine auf der Burg Hochgobernitz lebt. Während der Fürst – in ein fortwährendes Selbstgespräch verstrickt – über die Weltsituation, Hochwasser-katastrophen und die Träume seines Sohnes berichtet, begleiten ihn der Landarzt und sein Sohn auf seinem Rundgang entlang der Burgmauern, den Wandelgängen der Schlaflosigkeit, in die Bibliothek, in der schon lange nicht mehr gelesen wird, bis zum Lusthaus, in dem die „Saurauschen Schauspiele“ aufgeführt werden. Die Sprache seines Denkens ist für den Fürsten Lebensmotor und Lebensrettung zugleich, mehr noch: Sie ist zu seiner Existenz geworden.
Verstörung erschien 1967 und lässt sich in zwei Prosateile zusammenfassen. Der erste Teil erzählt von der Reise zum Fürsten und den einzelnen Krankenstationen, der zweite Teil von dem Besuch beim Fürsten auf dessen Burg Hochgobernitz.
„Es ist ein unheimliches Buch, das wie eine klassische Erzählung anfängt und den Leser ins Grauen hineintreibt, ohne dass er es merkt.“
Thomas Bernhard
In einer Bearbeitung für das Landestheater Niederösterreich
von Karl Baratta und Gwendolyne Melchinger
Mit Katharina von Harsdorf, Christine Jirku, Brigitte Karner, Hans Hollmann, Benjamin McQuade, Paul Wolff-Plottegg , Oliver Rosskopf, Helmut Wiesinger
Regie Karl Baratta
Bühne und Kostüme Daniela Juckel
Do 09.12.2010 19:30 Fr 04.02.2011 19:30**
Fr 10.12.2010 19:30 Sa 19.02.2011 16:00
Fr 14.01.2011 19:30
Sa 15.01.2011 19:30*