Eine Prognose zum Wahlausgang erscheint in diesem Fall vergeblich. Denn während die erste Option den Auftritt eines Herrn in Aussicht stellt, der im wirklichen Leben den Namen Dschingis Khan trägt und als mongolischer Heerführer Verwüstungen historischen Ausmaßes zu verantworten hat, so erscheint im zweiten Fall der tatsächliche Besuch der Liebe schlicht unrealistisch.
Vielleicht hilft bei der Entscheidungsfindung eine ebenfalls anwesende pataphysische Gottheit, die in der Nachfolge des französischen Schriftstellers Alfred Jarry (1873-1907) die „Wissenschaft von den imaginären Lösungen“ vorantreibt. Und da in der Pataphysik stets nur der ungewöhnliche Einzelfall untersucht wird, also genau das, was nicht allgemein gültig, sondern immer nur im Besonderen die Regel ist, könnte es durchaus sein, dass die Damen sich letztlich weder für den Übermann noch für die Liebe auf Besuch entscheiden, sondern für das Verbindungswort ODER, welches aus pataphysischer Sicht am allerinteressantesten erscheint. Oder?
Es spielen: Marc Bodnar, Altea Garrido, Rosemary Hardy, Sachiko Hara, Anja Laïs, Sasha Rau, Clemens Sienknecht, Bettina Stucky, Gala Othero Winter
Regie:Christoph Marthaler,
Bühne:Anna Viebrock,
Kostüme:Sara Kittelmann,
Licht:Annette ter Meulen,
Ton: Matthias Lutz, Christoph Naumann,
Video:Marcel Didolff, Peter Stein,
Dramaturgie:Malte Ubenauf,
Cello: Isabel Kathrin Gehweiler