Phillip war für seine Brüder schon immer wie ein Vater und auch in dieser Situation, in der er selbst Hilfe braucht, fühlt er sich für die Kleinen verantwortlich. Er hat einen Plan: raus aus dem Heim in eine Pflegefamilie, wo er zur Ruhe kommen kann, Schule fertig machen, Lehre, Job und dann die Brüder zu sich holen. Doch in eine Pflegefamilie zu kommen ist gar nicht so einfach. Schulschwänzerei und Prügeleien machen sich da nicht so gut in der Biografie. Aber Jenny, die gleichaltrige Tochter der poten-tiellen Pflegefamilie, freundet sich mit Phillip an und hilft ihm bei seinem Weg aus der Gewalt. Doch Phillip steht vor einer schweren Entscheidung: Hilft er ein letztes Mal seinem besten Freund bei einer Schlägerei, aus Angst, dass dieser ohne Phillips Hilfe draufgehen könnte - oder setzt er seinen neu eingeschlagenen Weg fort? Egal, wie er sich entscheidet, Phillip trägt die Verantwortung für seine Entscheidung.
Juliane Kann, geboren 1982 in Mecklenburg, studiert seit 2004 Szenisches Schreiben an der UdK, Berlin. 2004 erhielt sie den Publikumspreis des Hans Otto Theater, Potsdam für den Monolog "Zwiegespräch". Ihr erstes Theaterstück "Blutiges Heimat" wurde für den Stücke-markt des Berliner Theatertreffens 2005 eingerichtet und 2006 am Maxim Gorki Theater, Berlin uraufgeführt. Ihr zweites Stück "Siebzehn" wurde vom Publikum des 1. Düsseldorfer Autorenlabors auf den ersten Platz gewählt und wird im Mai 2008 am Jungen Schauspielhaus Düsseldorf uraufgeführt.
Seraina Maria Sievi, geboren 1981 in Chur, studierte Regie an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich. Mit ihrer Inszenierung "Sterntagebücher - die siebente Reise" von Stanislaw Lem gewann sie im November 2005 den ersten Preis des Körber Studios Junge Regie am Hamburger Thalia Theater. Zusammen mit jungen Schauspielern und Autoren gründete sie die freie Gruppe 'Nordlicht'. 2007 inszenierte sie ihr Stück "Der Clan. Eine Kriminalkomödie" am Theater Winterthur.
Unterstützt von der Körber-Stiftung im Rahmen des Körber Studio Junge Regie
Regie: Seraina Maria Sievi, Bühne: Susanne Kudielka, Kostüme: Vânia Oliveira, Dramaturgie: Ans Brockfeld
Mit: Mandy Rudski (Jenny), Sebastian Schwab (Rocky), Peter Sikorski (Robin), Bijan Zamani (Phillip)