Ein Kind wird entführt und weiß nichts davon. Ein Arzt tut, was er nicht soll. Ein Mann stirbt, zwei Physiker streiten, ein Polizei-Obermeister ist verliebt. Am Ende scheint alles anders, als der Kommissar gedacht hat - und doch genau so. Die Ideen des Menschen sind die Partitur, sein Leben ist eine schräge Musik. So ist es, denken wir, in etwa gewesen.“
Mit diesen Worten beginnt eine unerhörte Kriminalgeschichte, die der
Gegenwart und dem Leser alles abverlangt. Juli Zeh, eine der aufregendsten
und intelligentesten Autorinnen ihrer Generation, entwirft in ihrem dritten
Roman das Szenario eines Mordes, wie wir es uns bisher nicht vorstellen
konnten. Virtuos, sinnlich, rasant, erbarmungslos und scharfsinnig treibt
sie ihre Geschichte bis zum grotesken Finale – und erklärt ganz nebenbei das
physikalische Phänomen der Zeit.
Regie: Bettina Bruinier
Bühne / Kostüme: Justina Klimczyk
Mit:
Friedrich Mücke, Barbara Romaner, Johannes Silberschneider, Andreas Tobias,
Sophie Wendt
Die Regisseurin
Bettina Bruinier (*1976 in Wiesbaden) studierte Opern- und Schauspielregie
an der Bayerischen Theaterakademie „August Everding“. Während ihres Studiums inszenierte sie u. a. „Unter dem Milchwald“ von Dylan Thomas. Ab 1999 war sie als feste Regieassistentin am Staatstheater Kassel und später am Deutschen Theater Berlin. Sie arbeitete u. a. mit Michael Thalheimer, Armin Petras, Dimiter Gotscheff und Jürgen Kruse zusammen. Neben ihren Assistenzen inszenierte sie „Kurze Interviews mit fiesen Männern“ von David Foster Wallace und „Die Glasmenagerie“ von Tennessee Williams am Deutschen Theater Berlin.
Seit 2005 arbeitet sie als freie Regisseurin, u. a. am Deutschen Theater
Berlin, am Staatsschauspiel Dresden, am Theater der Stadt Heidelberg und am
Theater Konstanz. In der letzten Spielzeit inszenierte sie „Die Probe“ von
Lukas Bärfuss in der der „Box und Bar“, der dritten Spielstätte des
Deutschen Theaters und die Uraufführung „Wie im Himmel“ des gleichnamigen
Filmes von Kay Pollack am Theater Konstanz. In der Spielzeit 2007/08 wird
sie mit "Schilf" auf der Kleinen Bühne zum ersten Mal am Münchner
Volkstheater inszenieren.
Die Autorin
Juli Zeh wurde in Bonn geboren und studierte Jura in Passau und Leipzig, wo
sie 1998 ihr 1. Staatsexamen machte. Ebenfalls in Leipzig studierte sie von
1996 bis 2000 am Deutschen Literaturinstitut (DLL), an das sie später als
Dozentin zurückgekehrt ist. Nach ihrem Diplom am DLL folgte 2003 das 2.
Staatsexamen. Zahlreiche Auslandsaufenthalte u. a. für die UN in New York
und Krakau und vor allem in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina haben ihre
Arbeiten geprägt. Juli Zeh wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, u. a.
mit dem Deutschen Bücherpreis, dem Rauriser Literaturpreis, dem
Hölderlin-Förderpreis und dem Ernst-Toller-Preis.
Ihr erster Roman „Adler und Engel“ ist mittlerweile in 29 Sprachen
übersetzt. Ihr Roman „Spieltrieb“ wurde 2006 am Hamburger Schauspielhaus von Roger Vontobel uraufgeführt. „Alles auf dem Rasen“ versammelt ihre Essays zu Gesellschaft, Politik, Recht und Literatur, die in großen deutschen
Zeitungen und Magazinen erschienen sind. Für die RuhrTriennale 2007 schrieb
Juli Zeh das Stück „Corpus delicti“, es ist ihr erstes Theaterstück.