Die eine intellektuell, die andere körperlich umworben von führenden Exponenten im politischen und kulturellen Gesellschaftsleben Berlins, das beide trotzdem nur am äussersten Rand duldet: als emanzipierte Jüdin oder als Kurtisane. Während Rahel durch ihren Salon stets im Zentrum des öffentlichen Interesses steht, führt Pauline ein unstetes Leben zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz und versucht, ihr behindertes Kind allein aufzuziehen. Im persönlichen Schicksal spiegeln sich auch Erwartungen und Enttäuschung einer Epoche des Anfangs.
Ein kurzes «Nachwort» von Imre Kertész spricht von einem Blick aus der Gegenwart auf die Entsorgung von Vergangenheit und Geschichtsbewusstsein nach dem Mauerfall in derselben Stadt.
«Briefszenen» nennt Roland Moser sein neues Musiktheaterstück für eine Schauspielerin, die auch singt, eine Sängerin, die auch spricht, einen Schauspieler, der meistens stumm bleibt und fünf Instrumentalisten, die nicht nur musikalisch begleiten, sondern mit dem sprechenden Ausdruck ihrer Spielweisen teilhaben an den szenischen Umsetzungen der Texte. Die unverblümte Sprache der beiden Frauen kann auf der Bühne zum direkten Gespräch und zu offenen gegenseitigen Reaktionen führen. Der Musik sind dabei verschiedene Rollen zugedacht.
PRODUKTIONSTEAM: Roland Moser/Frances Prat (Musikalische Einstudierung), Peter Schweiger (Regie), Danielle Strahm (Regie-Assistenz), Simone Baumberger (Bühne, Licht), Kathrin Baumberger (Kostüme), Ueli Riegg (Licht und Technische Betreuung), Bea Gasser (Produktionsleitung)
MIT: Jeannine Hirzel (Mezzosopran), Desirée Meiser (Schauspielerin und Sängerin), Ingo Ospelt (Schauspieler), Käthi Gohl Moser (Violocello), Vivane Chassot (Akkordeon), Stephan Schmidt (Gitarren), Marcus Weiss (Saxophone), Matthias Würsch (Schlagzeug)
AUFTRAGSWERK VON PRO HELVETIA
Eine Produktion von LUCERNE FESTIVAL, dem Luzerner Theater und dem Verein Klang und Wort.
EINMALIGE AUFFÜHRUNG IM LUZENER THEATER IM RAHMEN VON LUCERNE FESTIVAL