»Pfeffersäcke im Zuckerland« ist ein deutsch-brasilianisches Theaterprojekt, das sich auf die Suche nach den Nachfahren dieser Migranten begibt. Begreifen sie sich als Deutsche, als Brasilianer oder als Deutsch-Brasilianer? Lässt sich in der sechsten Generation noch eine gemeinsame Identität feststellen? Und wenn ja, aus welchen Erzählungen konstruiert sich diese? Welche Bedingungen erschwerten oder beförderten eine Integration? Und wird sie, falls gelungen, auf der persönlichen Gewinn- oder Verlustseite verbucht?
„Warum ist er ausgewandert? Warum ist er jetzt woanders?“, fragt Elfriede Jelinek in ihrem neuen, furiosen Textbeitrag zu Karin Beiers deutsch-brasilianischem Theaterprojekt. Wieder einmal geht sie dem deutschen Wesen auf den Grund, diesmal in der Fremde, „in, sagen wir: Brasilien“.
„Ein Entwurf eröffnet für andre Menschen einen Spielraum, schauen wir mal, was sich dort zeigen wird!
Der Deutsche eröffnet vieles, deutsche Bierhäuser, deutsche Weinhäuser, deutsche Kulturhäuser, deutsche Goethehäuser, aber die sind kein Spielraum, auch wenn darin gespielt wird. Dem Deutschen ist es nämlich ernst, dafür bürgt er mit seinem Namen.“
Es spielen: Florence Adjidome, Yorck Dippe, Ute Hannig, Rosemary Hardy, Markus John, Martin Pawlowsky, Sasha Rau, Bastian Reiber, Mariana Senne, Michael Weber, Kathrin Wehlisch, Michael Wittenborn u.a. / Musiker: Malte Witte
Regie: Karin Beier
Raum: Johannes Schütz
Kostüme: Hannah Petersen
Musik: Jörg Gollasch
Video: Meika Dresenkamp
Dokumentarfilm, Kamera: Jorge Bodansky
Choreografie: Valenti Rocamora i Torà, Thomas Stache
Dramaturgie: Christian Tschirner
»Pfeffersäcke im Zuckerland« ist eine Koproduktion mit Serviço Social do Comércio de São Paulo, dem Goethe-Institut und Prod.art br. São Paulo, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes.
Weitere Aufführungen: 22/9, 23/9, 26/9