Der Kampf ist allerdings auch an dem großen Meeressäuger nicht spurlos vorbeigegangen – immerhin den halben Kieferknochen konnte Ahab dem Wal entreißen. So ist Moby Dick zwiefach ein Teil von Ahab. Zum einen humpelt der Kapitän nun auf einer Prothese über das Deck; nachts, wenn alle zu schlafen versuchen, und das Pochen des Ersatzbeins aus Walknochen sie wachhält. Zum anderen hat der Kampf mit dem weißen Wal Ahabs Seele schwarz gefärbt. Seine Wut auf Moby Dick ist blind, und sie ist rot wie Walblut im Meer.
Doch welche Farbe hat die Verantwortung, die er für seine Mannschaft trägt, deren Leben er aufs Spiel setzt? Und was bleibt zurück, wenn Ahabs schwarze Seele am Ende des großen Meeresabenteuers endlich dem weißen Teufel, dem Wal, im Kampf begegnet? Die Welt ist schwarz, oder sie ist weiß. Es gibt nichts dazwischen. Nichts. – Oder doch?
Für alle ab 10 Jahren
Libretto von Dorothea Hartmann nach dem Roman von Herman Melville.
Auftragswerk der Staatsoper Hannover
Musikalische Leitung Mark Rohde
Inszenierung Friederike Karig
Bühne Christine Hielscher
Kostüme Dennis Ennen
Licht Uwe Wegner
Dramaturgie Christopher Baumann
Musiktheaterpädagogik Maike Fölling
Ismael Lukas Benjamin Engel Ahab Frank Schneiders Starbuck Gevorg Apérants Hakobjan Stubb Byung Kweon Jun Flask Michael Chacewicz Queequeg Martin Busen Perth Jan Szurgot Pip Karine Minasyan/Ylva Stenberg
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover