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Uraufführung: Mein lieber Schwan - musikalische Komödie von Jan Demuth im prinz regent theater Bochum

Premiere am 18. Februar 2011, 20 h

 

Unheil schwant Adele Würmeling und Herwarth Moksch: Der Talentagentur ist eine Fehlbuchung unterlaufen. Nun sehen sich die Tingeltangeldiva und ihr Hinterhoftenor der andächtigen Hörergemeinde des Musikvereins Walhalla

Wippelsdorf e.V. gegenüber, die nichts weniger erwartet als eine konzertante

Version des Nibelungenrings, dargeboten von zwei vermeintlichen Größen der

deutschen Opernbühne. Was tun? Absagen? Was wird dann aus der Gage?

Zum Glück hat der Pianist eine klassische Ausbildung, zumindest behauptet er das, und mit dem richtigen Kostüm und angemessen ausgreifender Geste wird schon keiner merken, dass das Repertoire der beiden Unterhaltungskünstler alles andere ist als große Oper… “Mein Lieber Schwan” ist eine humoristische Neugeburt des Wagnerschen Totaldramas aus dem Geiste des Tingeltangel. In einer respektlosen Travestie werden hier Komponisten wie Friedrich Hollaender und Oscar Straus Hörner aufgesetzt, Federn angeklebt und Brustwehren umgeschnallt. Kann das die “Wunde Wagner” heilen? Wahrscheinlich nicht. Aber ein heiteres Heftpflaster wirkt ja

manchmal schon Wunder.

 

In der zweiten Musiktheaterproduktion dieser Spielzeit erinnert das prinz regent theater gemeinsam mit den Bochumer Symphonikern an die großen jüdischen Komponisten von Kabarett- und Revuemusik der goldenen 20er Jahre, die nach 1933 vor dem Naziregime ins Ausland flüchten mussten. „Mein lieber Schwan“ ist aber nicht bloß ein Liederabend, sondern eine veritable Theater-Uraufführung: Jan Demuth, von dem bereits mehrere Stücke im prinz regent theater zur Uraufführung gelangten (u.a. „Namasthé“ und „Unter der Haut“), hat einen wundervoll leichten Theater-im-Theater-Abend geschrieben.

 

Eine Koproduktion des prinz regent theaters und der Bochumer Symphoniker im Rahmen des Projektes „Die Wunde Wagner“

 

Musikalische Leitung: Harry Curtis

Regie: Sibylle Broll-Pape

Arrangements: Jochen Kilian

 

mit Wolfram Boelzle und Anna Schäfer

 

Weitere Vorstellungen:

20. Februar, 19 h / 4. & 5. März, 20 h / 6. März, 19 h

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