Doch wer war dieser Martin Luther, der einen gnädigen Gott predigte, den Ablass abschaffte, die Bibel neu übersetzte, dabei antisemitische Thesen vertrat und sich gegen die Demokratisierung stellte?In seinem furiosen Stück MARTINUS LUTHER zeichnet John von Düffel ein komplexes und überraschendes Bild einer zum nationalen Mythos verklärten Figur: Vom jungen Zweifler, der in wildem Zorn und nach einem Erweckungserlebnis mit sich, Gott und seinem Vater hadert, wird Luther zum kämpferischen Revolutionär und schließlich zum verbitterten, machtversessenen alten Mann.
Ein ehrlich um den Glauben ringender Junge entwickelt sich zum intoleranten Hassprediger. Die faszinierende Lebensgeschichte Martin Luthers erzählt von einer Radikalisierung im Namen des Glaubens und lässt so unweigerlich an die religiösen Fanatiker unserer Tage denken.Als Auftakt zum Reformationsjahr zeigt das Theater Münster die Uraufführung dieses sehr persönlichen Blicks auf den großen Reformator.
Regisseur Max Claessen inszenierte u.a. am Schauspielhaus Hamburg, am Deutschen Theater Berlin, am Landestheater Schleswig Holstein und in Luxemburg. In der Spielzeit 2013/14 inszenierte er am Theater Münster FRÄULEIN HALLO UND DER BAUERNKAISER, 2014/15 DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI und 2015/16 VIEL GUT ESSEN.
Inszenierung: Max Claessen
Bühne & Kostüme: Mirjam Benkner
Sound & Musikalische Einstudierung: Michael Barfuß
Choreinstudierung: Jurij G. Berges-Maas
Dramaturgie: Michael Letmathe
Mitwirkende:
Daniel Rothaug (der junge Martin Luther/ ein Student), Gerhard Mohr (Hans Luther/ von Staupitz/ der alte Martin Luther), Ulrike Knobloch (die Frau/ Teufelin/ Tetzel/ Katharina von Bora)
Weitere Vorstellungen im September/Oktober:
Donnerstag, 29. September 2016, 19.30 Uhr, Kleines Haus
Dienstag, 11. Oktober 2016, 19.30 Uhr, Kleines Haus
Freitag, 21. Oktober 2016, 19.30 Uhr, Kleines Haus
Samstag, 29. Oktober 2016, 19.30 Uhr, Kleines Haus